willkommen im Jahre 2017! Endlich haben wir diesen Meilenstein globalen Wandels geschafft, nun wird es - der Abkehr aus der Misere 2016 behilflich - höchste Zeit, zu überlegen, wie es demnächst, im Idealfall besser, mit uns allen weiter gehen soll. Ich allein werde es bestimmt nicht hinkriegen, auch wenn der Blog hier nächste Woche sein vierjähriges Bestehen feiern wird, falls das in mancherlei Augen denn überhaupt eine Leistung ist, die was für die Zukunft stemmen kann - vielleicht ist die Erwägung dessen meinerseits, selbst bei allen bisherigen Inhalten schreiberischer Tätigkeiten, schon ein gutes Stück zu weit gedacht. Es ist eben nicht gerade selten - z.B., wenn bei mir wieder mal eine Beziehung nicht so läuft (gegenwärtig ohnehin nichts dergleichen existiert), ich mir düstere Auswirkungen irgendwelcher Wahlen mache oder mit meinen Meinungen zu im Grunde belanglosesten Streifen schief angeguckt werde -, dass man mir sagt, ich müsse einfach nicht so viel über die jeweilige Sache nachdenken. Mutti und manche Kollegen sind sich da einig. Ob sich die Qualität meines Denkens mit dessen Quantität deckt, habe ich jedenfalls auch letztes Jahr nicht vollends feststellen können, so wie der Stress im Privaten und Globalen quasi omnipräsent auf der Matte stand, die Ich-Perspektive folglich mehrmals auf Scherben zu stampfen glaubte. 2016, schauderhaft, allein diese ganzen Nachrichten, man bedenke auch das traurige Ensemble verstorbener Künstler und Persönlichkeiten...Fuck, big time!
Doch bevor ich hier jetzt unnötig weit auszuholen drohe und Sachen aufzähle, die jeder am liebsten endlich hinter sich lassen will, möchte auch ich kurzerhand zurückblicken, was mir binnen der letzten 12 Monate (und an die 125 Kinobesuche) denn zumindest in der Filmwelt besonders gefallen hatte, weil's im Augenblick ja eh jeder macht – Plagiatsvorwürfe also vorerst bitte überdenken ;) Ich ziehe für meine Auflistung allerdings auch dem Konsens entgegen wie gehabt sowohl bundesdeutsche Kinostarts als auch Festivalbeiträge, Streams, Heimkino-Veröffentlichungen und solche, die irgendwo dazwischen verbleiben, in Betracht. Allgemein gilt: Wenn ich auf Leinwand und Co. etwas Neues (der vergänglichste Begriff schlechthin) gesehen habe, zählt's für dieses Jahr. „Anomalisa“, „Im Schatten derFrauen“, „The Lobster“, „Son of Saul“, „Les Démons –Die Dämonen“, „Der Nachtmahr“, „Right Now, Wrong Then“, „Entertainment“, etc. hatte ich in diesem Sinne schon letztes Jahr an entsprechender Stelle dazu gezählt. Ich weiß aus der Vergangenheit, dass manche von euch meine Methodik nicht vollends fair finden, aber diese Prise Narzissmus möchte ich mir trotzdem gönnen, digga, jo! Als Entschädigung biete ich euch im Vornherein diese von mir zusammengestellte Kompilation an zeitgenössischer Filmmusik an, eben das Beste aus dem gesamten Jahr, das ihr im Hintergrund laufen lassen könnt, während wir gemeinsam einen Streifzug in die wunderbaren Erinnerungen unternehmen, die uns 2016 doch noch beschert hat:
Nun aber zunächst einige ausgewählte Sympathieträger des Jahres in unbestimmter Reihenfolge:
„Gods of Egypt“ - weil Alex Proyas'
Romantik in den Zwischenräumen der Sterblichkeit auch hier goldene
Früchte trägt und ungeniertes Kintopp von der Wüste ins All katapultiert.
„The VVitch“ - weil die Familie gut
nach Wes-Craven-Manier hasst und mit höchstens zwei Jumpscares eine
Slow-Burning-Gaudi der blutigen wie schwarzen Magie abgibt.
„The Green Inferno“ - weil Eli Roth
seine schäbigen Räudenfilme mit keckem Biss ausstatten kann und halbgare Umweltschützer in natureigenen Käfigen dünnpfiffen lässt.
„Assassin's Creed“ - weil ich mich
auch mal gerne von furchtbar lautem Nihilismus zuballern lasse und im Wust der Gewalt reichlich markante Eindrücke Justin Kurzels sah.
„Bad
Neighbors 2“ - weil Chloë Grace Moretz und ihre
Studentenverbindung so frech fetzten und mit der zelebrierten
Selbstbestimmung hausieren gingen.
„Wendy – Der Film“ - weil
Kinderfilme voll kurioser Kleinig- und Drolligkeiten stecken, hier
via PTSD-Alpträumen und einer Prise Genre-Ironie über Pferde,
Salami, Moor und Rachegedanken galoppieren.
„Die Insel der besonderen Kinder“ -
weil Tim Burton seinen Themen, Bildern und Sensibilitäten auch im
YA-Gerüst treu geblieben ist, auf dem Rummel mit unsichtbaren Monstern feiern geht.
„The Huntsman and The Ice Queen“
- weil Chris Hemsworth jeden Film aufwertet, dieser als starkes
Panorama-Märchen also allein von der Hünenlust her aus der Masse
heraussticht.
„Phantasm: Ravager“ - weil der
Abgesang auf Don Coscarellis Reihe zwar in No-Budget-Effekten
dümpelt, dem Trauma des Irdischen entgegen aber mit dem Herzen an
der Freundschaft hängt.
„Salt and Fire“ - weil Werner
Herzog sein Publikum eigenwillig an der Nase herumführt und jeden
Impuls an (eigenen) Arthouse-Klischees mit Lachknüllern via Michael
Shannon und Veronica Ferres belohnt.
„Zazy“ - weil sich Ruby O. Fee zur
neuen Edwige Fenech mausert und dafür auch in verkappten Honk-Gialli
beglückt, selbst wenn ihre Skills locker vom chargierenden Boyfriend
überboten werden.
„War Dogs“ - weil die trotteligen
Kriegstreiber der Generation Bush Jr. nicht ausgestorben und hier an
ihrer Wurzel der All-American-Geilheit zu erkennen sind.
„The Shallows“ - weil Blake Livelys
„I love you“ in Richtung Publikum dem soliden Hai-Horror ein
beiderseitiges Liebesgeständnis ans Kino abringt.
„Die irre Heldentour des Billy Lynn“
- weil mein Erstkontakt mit Ang Lee hier die Unausweichlichkeit von
Dramaturgien und Perspektiven zwischen Wahrheit, Freundschaft sowie
patriotischer Perversion hervorbrachte.
„The Whispering Star“ - weil Shion
Sono, ausnahmsweise in meditativer Komik, kurzzeitig verheilte Narben und lichte
Bluter in Parallelwelten zu Fukushima findet.
„Einfach das Ende der Welt“ - weil
Xavier Dolans nostalgisch fiebernde Familienfehde per Schlichtheit
und zeitgleichem Stocken auf einen Kern der Entrückung stößt und ihn mit Blicken versteht.
„Streetdance: New York“ - weil er
so naiv und froh in das Glück der Bewegung schaut und niedliche
Grausamkeiten an Charakterhürden einbaut; Violinen-Battles,
Greencard-Scams und Gänsehaut-Finale inklusive.
„Bronze
– Kleiner Sieg. Große Fresse.“ - weil Melissa Rauch als
giftige Mini-Athletin eine liebenswerte Randale für den American
Dream in suburbaner Tristesse darstellt, obgleich die
Charakterstudie daran an mittelflotten Erzählmustern hängen bleibt,
dennoch per Persönlichkeit/Scheußlichkeit glänzt.
„31“
- weil uns wenigstens ein Film an den Trend der Horrorclowns erinnern
dürfen sollte und in diesem Fall auch ungefilterte
Gewaltverherrlichung à la Rob Zombie mit all seinen Vorlieben,
leuchtenden Stärken und dramaturgischen Griffen ins Nichts dazu
bestellt.
„X-Men: Apocalypse“ - weil die
hippelige Episodenstruktur ein Ensemble an schmissigen
Einzelsequenzen und Jugenddallereien im KZ-zerstörenden
Mutanten-Modus zusammenzimmerte.
„Tangerine L.A.“ - weil die
Transgender-Superstars hier mit Knalleffekt zuschlagen können,
auf der Odyssee aus Slang und Prostitution im empathischen Streit Weihnachten
feiern.
„Hail, Caesar!“ - weil selbst eine
zurückhaltende Variante vom/von existenzialistischen Wundern der
Coen-Brüder Bombenstimmung wie göttliche Zermürbung hervorruft.
„Pee-Wee's Big Holiday“ - weil die
Romanze zu Joe Manganiello jede Leerstelle dieser (im positiven
Sinne) blödelig-kindischen Retro-Tour mit Charme und ambitioniertem
Eskapismus glättet.
„Dark Night“ - weil das ermattende
Gefühl zwischen Angst und Amok im impressionistischen Minimalismus
zum Drama eines Nationenzustands furchteinflößender Sonderklasse stilisiert wird.
„Star Trek: Beyond“ - weil die
exemplarische Ballung des urtümlichen Serien-Konzepts für
humanistischen Pathos binnen einer Space-Oper voller visueller Vielfalt, Action-Geschmeidigkeit
und Hoffnung sorgt.
„Rogue One: A Star Wars Story“ -
weil Gareth Edwards diese Hoffnung in eine Todessehnsucht voll
sinnlicher Größenordnungen und naturalistischer Zwielichtigkeiten
treibt.
„BFG: Big Friendly Giant“ - weil
Steven Spielbergs Plansequenzen des Träumens weiterhin bei Klein und Groß am
Herzen fühlen, allesamt über den Sternenhimmel heben.
„Yourself and Yours“ - weil Hong
Sang-soo binnen der Gemütlichkeit des Alkoholismus noch die
knuffigsten Alltagsbegegnungen im Profil einfängt, kleine Zooms wie
gehabt um illusorische Beziehungsmodelle kichern.
„Schau mich nicht so an“ - weil die
feministische Patchwork-Familie frei und rotzig mit der Improlaune
des hiesigen Indie-Kinos hantiert.
„Staying Vertical“ - weil Alain
Guiraudie nicht vergessen werden darf, kuriose Eigenwilligkeiten en
masse in die Statik der Provence und deren Umwege der
Vatern-/Autorenschaft implantiert.
„Communication and Lies“ - weil
die südkoreanische Härte der sozial Schwachen deren Schocks subtil wie roh
belegt und im Straßen-Chant „I want fucking sexu!“
ausartet.
„Elliot, der Drache“ - weil er via
Fantasy zum effektiveren „Raum“ für die seelischen Belange eines
Kindes wird, zudem mit vollem Ehrgeiz auf die Union mit dem
Unwirklichen schaut.
„Die Hände meiner Mutter“ - weil
Florian Eichingers Portrait eines Missbrauchsfalls jede Spannung ins
Spiel steckt, via unausgesprochener Erinnerungen analysiert und vom
melodramatischen Effekttrieb löst.
„Mike And Dave Need Wedding Dates“
- weil das bewusste und ungenierte Übersteigern zur Beklopptheit
beinahe an wahre Anarchie herankommt, die höchste Lachquote dieses
Jahr bei mir erreicht hat.
„Nerve“ - weil sich die Topoi des
jugendlichen Cyber-Thrillers hier mit kontinuierlicher Eskalation in die
Romantik des Urbanen und den Reiz des Geltungsdrangs wagen, volle
Kanne per Jugendjargon und dusseligen Supertypen/-mädels
unterhalten.
„Jem and the Holograms“ - weil die
spleenig-naive Aufstiegsgeschichte der Pop-Sensation mit
Sentimentalitäten von Familie und Verlustängsten,
Philippe-Garrel-Anleihen, „Neon-Demon“-Kadrierungen und einem
Roboter gefüttert werden.
Und nun die Auf- und Einsteiger meiner
persönlichen Top-15 an aktuellen Werken für das Filmjahr 2016:
15. „The Hateful Eight“ – weil
Kammerspieldialoge sowie ständig verschiebende Sympathien eine
Königsdisziplin für Tarantino darstellen und 3 Stunden Laufzeit zu
einem 70mm-Genre-Reißwolf der Verbrüderung binnen konzentrierter
Bluteskälte machen.
14. „American Honey“ – weil
Andrea Arnold den Dauerzustand YOLO in eine Erfassung amerikanischer
Jugend und Gegenwart modelliert, bei welcher der Begriff
„Boyfriend-Material“ auf ewig hängenbleibt.
13. „Certain Women“ – weil Kelly
Reichardt ebenso einen amerikanischen Querschnitt durch die
dramaturgiebefreiten Umstände des weiblichen Alltags zieht und
unaufgeregt auf das Selbstverständnis der Geborgenheit hinarbeitet.
12. „Donald Trump's The Wall“ –
weil sich auf Youtube nach dem ganzen Poop eine Meisterleistung
assoziativer Montage vorfinden lässt, die unsere Gegenwart, Amerika
und Kapitalismus-Kult via Superrock pointiert ins ermattende
Verderben einordnet.
11. „The Ornithologist“ – weil
die Wege alles Natürlichen, Göttlichen, Erotischen, Perversen,
Magischen und Psychopathischen hier in der Sanftmütigkeit
glücklichen Filmschaffens zusammenführen.
10. „Elle“ – weil Paul Verhoevens
Comeback eine aberwitzig fordernde Liaison mit der Gefahr eingeht,
bei der sich die Symbole des Wohlstandes so wankelmütig auflösen,
wie der Zynismus deren Menschlichkeit zudem wieder vervollständigt,
dem Abgrund nahe um Fassung und Lust ringt.
9. „Remake, Remix, Rip-Off“ - weil
sich die Wechselwirkung von Politik, Intuition, kultureller
Improvisation und der Lebendigkeit des Unbeholfenen über Regime,
Zeit und guten Geschmack bewähren kann, wenn türkische Exploitation
die Brüchigkeit der Jahrzehnte lebt.
8. „Queen of Earth“ - weil die
psychische Auseinandersetzung von krankhaften Beziehungen und
Freundschaften im Leiden betörend auf die Stille hört, dem
undefinierbaren Schmerz Hände, Augen und Tränen anbietet und
giftige Urteile murmelt, bis der Salat verwelkt.
7. „Toni Erdmann“ – weil der Entmenschlichung des Kapitalismus ein Furzkissen aus Vaterliebe und Lebendigkeit untergejubelt wird, das im Urschleim der Finanzen Seelen lockert und entlarvt, im freien Umgang der Inszenierung für freie Menschen in der freien Wirtschaft plädiert, als Gaststar mit dabei: Whitney Schnuck.
6. „Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika“ – weil Maria Schrader ohne Biopic-Affekt
verinnerlicht, wie Machtlosigkeit und Verantwortung im Gewissen des
Opfers verharren, wenn auch keine direkte Gefahr, dafür die
Ungewissheit besteht, inwiefern man paralleles, kollektives Leiden im
Abseits nachspürt.
5. „Personal Shopper“ – weil die
Vergegenwärtigung von Geistern eine selbstbewusste Reformierung des
Kinos in Aussicht stellt, bei der Kristen Stewart als vorzeitiges
Denkmal vielfältig um Spuk, Fashion, Smartphone und Nationen zieht,
wie der Film verhalten-impulsiv auf Genre-Gefahren reagiert und
Deutungen im eigenen Rhythmus des Europa-Noirs umspielt.
4. „Weiner“ – weil das diffuse
Dasein von Politik und deren Politikern einen Blick mitten durch
erfordert, der die Krise des Image in seiner Hilflosigkeit erdet,
Machtverhältnisse von Medien und Ideologien herab am Einzelnen
prüft, folglich im Scheitern bar jeder parteiischen Emotionalisierung auf die
Beständigkeit des Chaos sowie des „Fuck-It!“'s dazu
hinweist.
3. „Wiener-Dog“ – weil Todd
Solondz ein gnadenloser Beobachter des Leidens geblieben ist, der in
seiner Episodenform die Logik familiärer wie gesamtamerikanischer
Rollen hinterfragt, Gnade unter den Außenseitern sucht, den Zynismus
einer brachial abkoppelnden Zukunft und Aussichten der Sterblichkeit
am Dackel feststellt.
2. „Wild“ – weil Nicolette
Krebitz den deutschen Film als Entfesselungskünstler reevaluiert,
der sich in der Tristesse sozialer Unangepasstheit einen Wolf fängt
und aus der Kohärenz zwischen Mensch und Tier jede Stimmungsbiegung
im Taumel eines Beton-Naturalismus aufs Maximum krasser
Selbstständigkeit treibt.
1. „Batman v Superman: Dawn of Justice“ – weil kein anderer Film dieses Jahr hitziger diskutiert
wurde, kein anderes außer Zack Snyders überwucherndes
US-Antihelden-Epos die brutale Spaltung an Weltordnungen und gefühlten
Wahrheiten repräsentierte, mit seinen Maschinerien der Missgunst und
Göttermythen des Misstrauens in die Tiefen des Terrors raste, traumatisierte und
verwaiste Retter in Alpträumen aufeinander hetzte, die bebende Sucht
nach einem Messias, aber vor allem die Wurzel des Mütterlichen als
Dreh- und Angelpunkt zwischen Xenophobie und Einigkeit einsetzte, im
Nachtfieber den Himmel sprengte, verbrannte wie wiederbelebte
Leichen, Zepter und goldene Lassos als Überwindung einer möglichen
Apokalypse ins digitale Nirwana klatschte und bei aller verrückten
Finsternis auch noch so tolltreist räudige Phrasen überbordernder
Symbolik ins Kanonenrohr der narrativen Klammer Bruce Waynes schoss,
dass Batmans Kampf mit Aliens nur allzu sinnig und meine Nummer Eins
wurde.
Da wir nun das Beste neueren Datums vorgestellt haben, gibt es natürlich noch eine Reihe an Werken der Vergangenheit zu würdigen, die sich in der Erstsichtung binnen 2016 zur verstärkten Sympathie meinerseits durchringen konnten, mich höchstgradig verstrahlten, umgarnten, einen an die Wahrheit im Gesicht bannten, dort einen Basketball hineinschleuderten, nach Fickereien riechen wollten, sich als Sternenstaub und Sklaven des Geldes erkannten, junge Mädchen durch Klingen schwingende Schimpansen retten ließen, einen Lambada-tanzenden Lehrer auf den Plan riefen, roten Qualm aus dem Schornstein schossen, Hundekot mampften, Alice Cooper zum Meister der Hunde kürten, Filme in Spiegeln abspielten, die Frittentorte aufrissen, einen Schulbus voller Kinder mit dem Truck zersiebten, tausend Schlangen vor der Kamera schlachteten, mit dem Segelboot die Elbe runter tuckerten, die Zukunft an China vergeben sahen, zudem bei China Blue vorstellig wurden, bei den Mongolen Adele coverten, Kokosnüsse und heiße Küsse in der Mambo-Bar abholten, der tollen Anne am Zelt ebenbürtiges Liedgut auf der Gitarre zuspielten, per Reality-TV das Familienidyll anzündeten, den Tod des Westens prognostizierten, sich schnarchende Puppen schenkten, mit Seide den Beischlaf erzwangen, der Bisexualität zum freien Flug verhalfen, die knirschende Stufe liebevoll als knirschende Stufe benannten, und und und...
Das nenne ich mal eine gewaltige Ladung Retro-Power für Gegenwartverdrossene, aufgepasst:
Und damit seid ihr gemeint:
„Swiss Army Man“ - weil das Prinzen-Konzert auf der Tonspur nur eines der vielen Indie-Topoi abgibt, mit dem der Infantilismus hier seinen Pathos erhält, in der emotionalen Anbiederung zum Hyper-Kultpotenzial zwar keinen „Kung-Fury“-Level an Penetranz erreicht, allerdings allzu platt und ewiggestrig von einer magisch verstörten Menschenkenntnis voller Furz-Gags schwärmt.
Ach, liebste Amy Adams, von allen Filmen, die dir dieses Jahr Palindrome und mütterliche Ambivalenzen an die Figur und deren Umstände legten, war „Batman v Superman“ wohl echt noch der subtilste. Apropos, gab es diese Woche nicht sogar noch eine neue Kritik? Na aber hallo! Zudem noch zu einem Film, der sich glänzend in die just aufgezählte Reihe einordnen kann:Da wir nun das Beste neueren Datums vorgestellt haben, gibt es natürlich noch eine Reihe an Werken der Vergangenheit zu würdigen, die sich in der Erstsichtung binnen 2016 zur verstärkten Sympathie meinerseits durchringen konnten, mich höchstgradig verstrahlten, umgarnten, einen an die Wahrheit im Gesicht bannten, dort einen Basketball hineinschleuderten, nach Fickereien riechen wollten, sich als Sternenstaub und Sklaven des Geldes erkannten, junge Mädchen durch Klingen schwingende Schimpansen retten ließen, einen Lambada-tanzenden Lehrer auf den Plan riefen, roten Qualm aus dem Schornstein schossen, Hundekot mampften, Alice Cooper zum Meister der Hunde kürten, Filme in Spiegeln abspielten, die Frittentorte aufrissen, einen Schulbus voller Kinder mit dem Truck zersiebten, tausend Schlangen vor der Kamera schlachteten, mit dem Segelboot die Elbe runter tuckerten, die Zukunft an China vergeben sahen, zudem bei China Blue vorstellig wurden, bei den Mongolen Adele coverten, Kokosnüsse und heiße Küsse in der Mambo-Bar abholten, der tollen Anne am Zelt ebenbürtiges Liedgut auf der Gitarre zuspielten, per Reality-TV das Familienidyll anzündeten, den Tod des Westens prognostizierten, sich schnarchende Puppen schenkten, mit Seide den Beischlaf erzwangen, der Bisexualität zum freien Flug verhalfen, die knirschende Stufe liebevoll als knirschende Stufe benannten, und und und...
Das nenne ich mal eine gewaltige Ladung Retro-Power für Gegenwartverdrossene, aufgepasst:
„Die unglaubliche Geschichte des Mr.C“ (Jack Arnold, 1957)
„Wilde Erdbeeren“ (Ingmar Bergman,
1957)
„Der tödliche Freund“ (Wes Craven,
1986)
„Atemlos“ (Jim McBride, 1983)
„Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ (Wim Wenders, 1972)
„Gesichter“ (John Cassavetes, 1968)
„Phenomena“ (Dario Argento, 1985)
„Zwischen Himmel und Hölle“ (Akira
Kurosawa, 1963)
„Sonne, Sand und heiße Schenkel“
(Silvio Amadio, 1975)
„Pink Flamingos“ (John Waters,
1972)
„Lambada – Heiß und Gefährlich“
(Joel Silberg, 1990)
„Die weiße Bestie“ (Samuel Fuller,
1982)
„Der Fluch der schwarzen Schwestern“
(Joseph W. Sarno, 1973)
„Betrogen“ (Don Siegel, 1971)
„Kantoku · Banzai!“ (Takeshi
Kitano, 2007)
„Raus aus Amal“ (Lukas Moodysson,
1998)
„Monster Dog“ (Claudio Fragasso,
1984)
„Entscheidung in Cartagena“
(Tommaso Dazzi, 1987)
„Spetters – Knallhart und Romantisch“ (Paul Verhoeven, 1980)
„Die Bettwurst“ (Rosa von
Praunheim, 1971)
„Wendy and Lucy“ (Kelly Reichardt,
2008)
„Out Of The Blue“ (Dennis Hopper,
1980)
„Heaven's Gate – Das Tor zum Himmel“ (Michael Cimino, 1980)
„Paul“ (Klaus Lemke, 1974)
„Nordsee ist Mordsee“ (Hark Bohm,
1976)
„Saya Zamurai“ (Hitoshi Matsumoto,
2010)
„Gezeiten“ (Eberhard Fechner, 1970)
„Life During Wartime“ (Todd
Solondz, 2009)
„China Blue bei Tag und Nacht“ (Ken
Russell, 1984)
„Kenny and Company“ (Don
Coscarelli, 1976)
„Dark Tide“ (John Stockwell, 2012)
„Skiptrace“ (Renny Harlin, 2015)
„Der Rosenkrieg“ (Danny DeVito,
1989)
„Ist das Leben nicht schön?“
(Frank Capra, 1946)
„Safe“ (Todd Haynes, 1995)
„Der Tod kommt auf vier Pfoten“
(John Lafia, 1993)
„Wegen Verführung Minderjähriger“
(Hermann Leitner, 1960)
„In einem fremden Land“ (Hong
Sang-soo, 2012)
„Aus dem Leben gegriffen“ (Albert
Brooks, 1979)
„Gefährliches Dreieck“ (James
Toback, 1983)
„Die Blaue Stunde“ (Veit Harlan,
1953)
„Barbara – Wild wie das Meer“
(Frank Wisbar, 1961)
„Schamlos“ (Eddy Saller, 1968)
„Both Ways“ (Jerry Douglas, 1975)
„Surviving Christmas“ (Mike
Mitchell, 2004)
Nun aber mal zu einem dicken Herzstück dieser Ausgabe, Jungs und Mädels:
Viele Kollegen haben sich darüber
geäußert, manche eigentlich schon das ganze Jahr über, dass 2016
ein schlechtes Jahr fürs Medium Film und das Kino allgemein gewesen sei - vom Status der Sicherung des Filmerbes ganz zu schweigen (obgleich viele schöne Re-Issues erschienen). Und
obwohl ich damit ein Stück weit konform gehe, die Balance aus
Meisterwerken, sympathischen und interessant misslungenen Werken im
Vergleich zur entbehrlichen Masse etwas zu schwach gewichtet sehe,
wenn man z.B. 2015 daneben stellt, wäre ein Paukenschlag Richtung
Kulturpessimismus dennoch fehl am Platze. Ausgerechnet in einem Jahr
mit tendenziell pessimistischem und konfrontierendem Filmgut, dem Verlust von vielerlei Talenten, dem Filmdienst und weiterer von mir an dieser Stelle vergessener Ereignisse, gab es
doch immer wieder Momente, die das Dickicht der Ungewissheit
durchbrachen und seitdem deutlich helle in Erinnerung bleiben, so wie
ich auch z.B. mit dem Sommer jedes Mal aufs Neue am Zenit stehe und
hoffe, ewig währendes Glück zu empfangen, was dem Menschen im
Zyklus der Erfahrungen eben nie und nimmer vergönnt wird, trotzdem
zeitweise seinen Platz findet. Wie das eben schon früh mit der
Sichtung von „The Hateful Eight“ anfing, stilecht in 70mm
von der ersten Reihe des Savoy in Hamburg eingenommen, inklusive
Ouvertüre und Pause aufs Spektakel der Kunst eingestiegen, nach dem
ich sogar dank Yannic Sames im Vorführraum vorbeischauen konnte, wie
die ganze Technik unter massiven Drehscheiben und Projektoren
funktionierte. Dazu gab es Stories aus erster Hand, wie die analoge
Maschinerie in den letzten Jahren be-/misshandelt und weggeworfen
wurde, dieses Top-Gerät aber bis auf weiteres im Hause verbleiben
wird. Der Gang zurück, über die Hinterhofstreppe bei leisem
Schneefall, barg natürlich gleichsam die Mischung aus Melancholie
und Kinozauber, wie es den Film an sich sowie die ganze Erfahrung
drum herum unvergesslich gemacht hat. Ohnehin war das Miteinander in
den Sälen und Foyers dieser Stadt immer wieder ein Ort heiterer und
kurioser Diskussionen, selbst wenn man frühmorgens in der Presse so
einen Mief wie „Die
5. Welle“
aufgetischt bekam, beim Gespräch untereinander im Nachhinein aber auch gut herauskam, wie waffengeil das Gesehene eigentlich auf
Kids Eindruck machen soll, womit man auch gestandene Kollegen noch
überrascht. Es wurde sowieso das Jahr über oft politisch, gar
marxistisch und antiamerikanisch argumentiert, Perspektiven zum
Filmverständnis abgeglichen und bestritten, obgleich man nie
persönlich wurde, im Gegenteil: Es wurde höchstens lamentiert, dass
man nicht genug Zeit hätte, um noch weiter miteinander abzuhängen,
wenn auch schon längst nicht mehr über den jeweiligen Film des
Tages geredet wurde. Umso schöner, wenn die Agenturen Glühwein und
Gebäck springen ließen, bei „Sausage
Party“ sogar Hot Dogs auftischten - die aber dank
späten Ankommens nur kalt genossen werden konnten - oder bei
„Ghostbusters“
Donuts aufstellten, denn dann ist der Andrang immer nochmal größer
und die Redseligkeit ebenbürtig im Aufschwung. Und bei einem großen Kritikertreffen war ich ohnehin noch eingeladen, da gab's mitgebrachte Delikatessen, Weißwein, Quizze der Filmkompetenz und sowieso stundenlange Gespräche unter Kollegen (die allesamt altersweiser sind als ich) bis in die frühen Morgenstunden hinein.
Könnte auf jeden Fall fast mithalten
mit dem Jour Fixe des Filmclubs, den ich seit jenem Jahr einmal
in der Woche besuche, wo unter den besten Buddies per Votum
abgestimmt wird, welchen Film man in den Abend hinein schaut und
reflektiert (z.B. „Die
weiße Bestie“, „Wendy
and Lucy“,„The Tribe“ oder „Paul“,
bei dem ich mich mega besoffen hatte), obgleich das Schnacken im
Vorn- und Nachhinein immer noch die Essenz schlechthin ergibt. Klar,
in trauter Runde wird auch mal über einen schlechteren Film wie „Die
Weissagung“ rüber gegackert und einmal ist auch einer der
Jungs deswegen von der Gruppe frustriert weggestürmt, aber nichtsdestotrotz ist
jenes reguläre Treffen ein Ort des Zusammenhalts und offener Worte,
erhellend im Vergleichen und Weiterentwickeln filmischer Kompetenzen
und einfach eine Gaudi unter lieben Leuten und deren Geschichten, bei
denen sogar eine Sichtung meiner alten Schmach „Turbo Zombi –
Tampons of the Dead“ mit warmen Worten abgeschlossen wurde.
Soll übrigens nicht nach Angeberei und Werbung klingen, sondern
höchstens zur Nachahmung anregen, was natürlich auch fürs Prinzip
des Filmabends gilt, den ich an dieser Stelle ja schon oftmals
erwähnt hatte und kontinuierlich reichlich Stoff für wöchentliche
Besprechungen anbot. Zusammen mit Siegfried Bendix und Freunden
drang ich da gerne mal mit bis an die sieben Filme pro Tag in die
irrwitzigsten Bahnen des Zelluloids hinein, was Tolles,
Erschreckendes und Hysterisches zutage förderte und Stück für Stück
Retrospektiven erarbeitete, die in fabelhafter Verbundenheit Freundschaft und
Film feierten, Insider formten und Streifenströme aufzogen, die uns dieses Jahr
u.a. näher an John Waters, Todd Solondz, Paul Verhoeven, Wes Craven, Joel Silberg,
Nicole Kidman, Klaus Lemke, Winona Ryder, Honk- und Räudenfilme und Co. gebracht hatten, als man
es jemals auf eigene Faust so durchrocken könnte. Und das Schöne
ist: In Zukunft geht das so weiter und wird garantiert auch auf
unserer Facebook-Seite „Der
Hund im Film“ umgesetzt, die Mr. B. Anfang Oktober initiierte
und seitdem tagtäglich die goldigsten Screenshots zum
Qualitätsgaranten Hund in allen Facetten unseres Lieblingsmediums
aufzeigt. Das ist jetzt wirklich offiziell Eigenwerbung, von daher
konzentrieren wir uns mal wieder auf Geschehnisse im Kino, wie die
Gratis-Cinema zu jedem Sitz inklusive Bühnenauftritt von
Chefredakteur Artur Jung beim Besuch von „Point
Break“. Oder die Sichtung von Michael Bays „13
Hours“, bei der ich unter Einfluss meines abgefuckten
Drehschwindels umso fiebriger ins Schwitzen kam, sobald da die Hände
locker vom Arm runterhingen und ausbluteten. Zu ungefähr derselben
Zeit schrieb ich über meine Erfahrungen (siehe hier)
auch folgendes, als ich nach einigen Stationen der Behandlung „12
Uhr mittags“ im Metropolis sah:
„Obwohl da in den ersten 10
Minuten irrtümlicherweise "Faustrecht der Prärie" lief,
sodann für die eigentliche Vorstellung auf Digital umgesattelt
werden musste, ein älterer Sitznachbar bei jedem Satz von Grace
Kelly wie ein sexistischer Wicht zu prusten anfing und mein rechter
Arm sich zudem noch vom Einstich der Kanüle per Muskelkater erholte,
war es mir alles egal. Witzigerweise hat es Gary Cooper dabei auf der
Leinwand nicht leichter, gedenkt sich dem Schergen Frank Miller (!)
zu stellen, erhält allerdings keinerlei Hilfe von der
Stadtgemeinschaft, für die er Jahrzehnte lang als Sheriff gedient
hat - alle haben ihre nachvollziehbaren Gründe, doch die
Verzweiflung unseres Helden der Rechtschaffenheit steht ihm mit
wehmütigen Rhythmus von Dimitri Tiomkins Soundtrack ins Gesicht
geschrieben; genauso die Abgeklärtheit, mit der er sich aus der
Realität der Genügsamkeit verabschiedet und (beinahe) im Alleingang
das schaffen muss, wofür ihm eigentlich genug Ressourcen zur
Verfügung stehen dürften. Quasi ein in etwa misantrhopisches
Happy-End, wenn man so sagen will (auch ein Abgesang auf einen oder
mehrere Western-Mythen), zumindest eins, von dem aus es sich weiter
Richtung Selbstbewusstsein blicken lässt (und nicht in einer haltlos
starrköpfigen und destruktiven Art wie in "Ein Mann wie
Sprengstoff", ebenfalls mit Cooper); Furcht konfrontiert und
bezwungen werden kann, auch wenn es nicht als Sieg herausgestellt
werden muss.“
Zweifellos war die Zeit die härteste,
die ich durchmachen musste, verbunden mit dem Stress einer Trennung
und einer daraus schließenden, schwierigen Kommunikation im Vorn- wie Nachhinein, doch
seitdem ist schon wieder eine Weile vergangen, alles auf eine Art
vergeben und vergessen, aber die Details spare ich mir hier, kann man
ja Woche für Woche nachlesen, wie's dem Witterich so erging. Menno,
warum falle ich immer wieder aufs Private zurück, ich möchte doch
für das Wesen Kino sprechen! Mal sehen, also, es gab da u.a. im oben
erwähnten Metropolis wieder die eine oder andere Vorstellung
Bizarre Cinema, die mit dem 10. Jubiläum dessen korrelierte
und ein fesches Doppel aus „Die Todesgöttin des Liebescamps“
und „Söldner kennen keine Gnade“ in den Kosmos knallte, von dem ich hier
ausgiebig berichten und Preise einheimsen durfte. Auch schön wars im
Metropolis, als „Remake, Remix, Rip-Off“ von Cem Kaya
vorgestellt wurde, welcher zudem persönlich anwesend war und im Anschluss noch
stundenlang das Gespräch mit den Besuchern suchte, selbst nachdem
wir dem Zeitplan wegen aus dem Saal raus mussten – da hatte sich
dann in der Bar oben eine feine Traube an Talk-Stoff gebildet, bei
welcher man einen so innigen Austausch an Erfahrungen zum türkischen
Kino, Fördergremien und Co. erreichen konnte, bis ich noch das
letzte Poster zum Film ergattern konnte, welches seitdem in meiner Wohnung
hängt (fast alle Videos mit mir „On-Screen“ belegen das,
obgleich jene Serie an Kamerabesprechungen ja nicht ganz so
erfolgreich ausfiel). Hatte ich übrigens auch mal davon erzählt,
dass ich auf einem Konzert von Hans Zimmer in der
Barclaycardarena war? Ich möchte mal meinen, dass es
unglaublich witzig war, ihn bei jedem Stück in Rockerpose zu sehen, gleichsam waren seine Solo-Violinisten Eye- und Ear-Candy der Extraklasse,
doch des Zimmers Kompositionen auftürmender Tonleitern hauen ohne
entsprechende Bilder nicht ganz so fantastisch hin, was immerhin
dadurch kaschiert wurde, dass er alles andere als akzentfrei
Anekdoten über „Gladiator“, die Scott-Brüder, Nolan und
(besonders pathetisch) das Massaker von Aurora durchs Mikro gab. Der
geborene Entertainer! Apropos Attentate, als am 22. März die
Berichte über Terroranschläge in Brüssel eintrafen, war am selben
Abend noch die Pressevorführung von „Batman v Superman“,
die Verbindung an gemischten Gefühlen bleibt seitdem erst recht in
Erinnerung, was sich bis Dezember fortsetzte, als ich eine PV vom
Boston-Anschlags-Drama „Patriots Day“ ausfallen ließ,
weil einen Tag zuvor Anis Amri in Berlin unterwegs war. Irgendwas war
2016 eben immer too soon, so nah und diffus man mit Leben und
Leinwand umgehen musste, ein Trump vor Ende der Wahl schon beim
Filmfest Hamburg (mein
Artikel dazu) in der Doku „Weiner“ vorbeischaute, sein Sieg einen Tag vor der Bestätigung
dessen schon im Traum eines Filmclub-Mitglieds vorausgesehen wurde, ohnehin stetig Wechselwirkungen der
globalen Gegenwart mit der Präsenz und Aussage eines Films
passierten („Warcraft“
z.B. kam da - wahrscheinlich auch ohne zeitnahen Kontext - mit einem
faschistoiden Schluss daher), dass man sich bei einem beinahe
eindeutigen Gewinner wie „Toni Erdmann“ schon wieder
kollektiv entlastet fühlen konnte.
Sowieso, diese kleine Renaissance des
deutschen Films hatte ja durchaus tolle Bahnen gezogen, wenn man vom
just genannten Kandidaten auf weitere Highlights wie „Der
Nachtmahr“, „Schau mich nicht so an“, „Wild“,
„Der
Bunker“, „Vor der Morgenröte“ und „Die Hände
meiner Mutter“ blickt - ein Ensemble, das von alleine schon die
Existenz des Kinojahrs 2016 rechtfertigt, obgleich viele dann doch
eher meinten, das Geld in Netflix und Konsorten zu
investieren. Ja, auch ich habe „Stranger Things“, „Game of Thrones 6“ und „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ mehr oder weniger genossen, doch wenn mir die Tage über schon Zeit geschenkt wurde, hatte das Schreiben am Blog
eher Priorität, was man denn von einzelnen Filmen hielt. Und da
war die Auswahl keineswegs niedrig ausgefallen! Insgesamt habe ich
das Jahr über nämlich an die 703 Filme gesehen, von denen
568 Erstsichtungen waren. Nicht übel, was da alles
zusammenkommt und natürlich auch von einem Filmfest Hamburg
massiv profitiert, dessen Vorteile und Irrwege ich hier
ebenso blumig beschrieben habe, welche Kristen Stewart im Endeffekt gefühlt an die Spitze gesetzt sahen, wenn auch vor allem im Oktober, sogar
schon im September Chaos und Erschöpfung pur angesagt waren, wie viele Filme man sich
letztendlich einverleibt hatte. Schließlich gab es auch noch Halloween
zu feiern und da hatten wir in meiner Bude eine Party veranstaltet,
die nicht nur schicke rote Beleuchtung dank Halstücher und mit
Rasierschaum eingesprühte Türklinken vorweisen konnte, sondern
zudem noch eine besonders gruselige Entfernung von schwarzen
Kontaktlinsen bereithielt und schließlich damit endete, dass einem
unserer Gäste beinahe der Wagen abgeschleppt wurde – war eben auch
stundenlang in einer Einfahrt eingeparkt! Ansonsten habe ich die
meisten Horrorfilme, die dieses Jahr erschienen sind, wieder bewusst
ignoriert, weil mein junges, schwaches Herz kaum noch die nächste,
drohende Kanonade an Jumpscares ausstehen kann und deshalb schon
vermeintlich geschickteren Scare-Tactics wie „Don't Breathe“
von Vornherein argwöhnisch gegenüber stehe. Der war im Endeffekt
aber immerhin so groß und dumm wie die Teenage Mutant Ninja
Turtles, die mit ihrem 2. Teil „Out
of the Shadows“ flugs in Vergessenheit gerieten. Ehe sie
ankamen, gab es aber noch einige unerwartete Hürden zu meistern. Bei
der ersten PV, zu der auch normales Fußvolk, sprich
Gewinnspielgewinner eingeladen waren, verzögerte sich die Projektion
des Films kontinuierlich um mehrere Minuten, bis man knapp eine
Stunde später nicht nur mit einem Eimer Popcorn vertröstet wurde,
sondern im Endeffekt nach Hause gehen musste, weil die modernen
Schikanen von wegen Projektor ohne Filmvorführer, zeitlich begrenzte
oder falsche Keys zur Freischaltung, etc. wieder
zugeschlagen hatten. Beim zweiten Termin klappte das Erscheinen der
bislang untergetauchten Superkröten (wieder inklusive öffentlichem Foot-Clan) dann endlich, doch geholfen hat
es nur bedingt, obgleich eine Szene, in der Will Arnett Kissen mit
seiner heißen Luft drin zum Verkauf vorbereitet, mit zu den
witzigsten des Jahres gehörte.
Apropos witzig, erinnert ihr euch noch
an „Independence
Day: Wiederkehr“ und den besten Satz jedes Monologes:
„Isch werde meinen Bruda wrächen!“? Oder an die
furchtbaren SFX von „The
Legend of Tarzan“ (Strichwort: Samuel L. Jackson und der
afrikanische Strauß), die sich so irre mit der Wong-Kar-Wai-Hommage
mancher Sequenzen bissen? Oder wisst ihr noch wie übelst konfus und hippelig die
erste Hälfte von „Suicide
Squad“ zuschlug, bis sich der Abspann mindestens ebenso
fragwürdig mit einem Sternenhimmel im Hintergrund verabschiedete? Herr, überlasse David Ayer mal einen Final Cut!
Wie toll dagegen die Pobacken von Emily Meade in „Nerve“
blitzten und Dave Franco wenige Minuten später eine
Roy-Orbison-Nummer im Diner improvisierte! Mindestens so schick wie
Shia LaBeoufs Rihanna-Interpretation im Supermarkt via „American
Honey“, möchte ich da mal meinen. Habt ihr auch diesen
Ami-Akzent Zac Efrons in der deutschen Synchro von „Mike and
Dave Need Wedding Dates“ gehört, als er zu Anfang seinem Bruder aushilft, Alk
zu verkaufen, was auf die Art inklusive Methodenentlarvung auch noch gelingt? Der Brüller! Oder wenn sich Oberräude Jonah Hill
bei „War Dogs“ darüber beschwert, dass zu Weihnachten
niemand zur Arbeit aufgetaucht ist und deswegen jeden feuern will? Ebenso nicht die Szene in
„Ghostbusters“ vergessen, in der Chris Hemsworth dauernd
das Häuschen hinter der Glasscheibe des Aquariums anzutippen
versucht! Oder der Knüller, als die deutschen Untertitel von „Elle“ die Kreation „Tönt gut!“ erschuf! Kaum weniger witzig: Vince Vaughns Ballerorgie in „Hacksaw Ridge“, die er rückwärts unter Gebrüll durchzieht, während Andrew Garfield ihn mit einem Mantel als Liege vom Schlachtfeld transportiert! Ach herrje, es gab doch echt einiges zu lachen dieses Jahr,
warum haben wir immer nur das Schlimmste von allem im Kopf? Tja, es
ist halt nicht immer Kirschblüten und rote Bohnen angesagt... Weil ein Jahresrückblick wie dieser irgendwo auch eine Note Gehässigkeit mit sich führen muss, will ich deshalb jetzt auch mal Filme auflisten, die im Allgemeinen meiner Meinung nach einfach zu überschätzt waren oder schlicht enttäuschend ausfielen, obgleich sie durchaus noch Potenzial vorweisen können (manch einer mehr als der andere). Diese Beispiele sind also nicht unbedingt schlecht oder von mir verhasst, teilweise nicht mal negativ bewertet. Aber ihr wisst schon, wie ich das meine, ne, weil mein Anspruch halt so elitär ist, wa? Hat mit Hype zu tun, Sundance, Cannes, Critics Choice und wie sie nicht alle heißen. Manche von diesen verkappten Blendern haben sogar Chancen auf markante Preise, teilweise auch gewonnen, the oscars are calling. Aber...aber ich bin doch anderer Meinung!
Und damit seid ihr gemeint:
„The
Assassin“ - weil Hou Hsiao-Hsien jede Lebendigkeit des Easterns
ins Schleichen forciert und Kadrierungen über die Sinnlichkeit
seiner zwischenmenschlichen Impulse stellt.
„Creed – Rocky's Legacy“ -
weil trotz effektiver Montage und der herzzereißenden Brüchigkeit
eines Krebs-Rocky ein allenfalls konventionelles Boxer-Drama im Legacyquel-Trend über bleibt.
„Raum“ - weil die letzten
Konsequenzen zur Ambition kindliche Perspektive fehlen und von
überflüssigem externen Kitsch unterwandert werden, der zum Schluss
hin zudem jede subtile Deutung des mütterlichen Wesens/Wachstums per Kamerakran kinotauglich verblassen lässt.
„Deadpool“
- weil die angebliche Superheldengenre-Anarchie im
Looney-Tunes-Plagiat aufdringlich und mit kleinstem gemeinsamen
Nenner auf „Achtung, Ironie!“ macht, zeitgleich angepasst
durch jede narrative Schlaftablette mäandert.
„The
First Avenger: Civil War“ - weil die blasse Serienstruktur
jeden inszenatorischen Pfiff vermissen lässt, Konsequenzen ad
infinitum verzögert und mit mutlosen Witzen schon an der
Oberfläche des ideologischen Konflikts vorbei schrammt, weil die Masse an Kritikern dafür selbstverständlich das Prädikat FUN! ausgibt.
„The
Nice Guys“ - weil ein höchst austauschbarer Kriminalfall,
streng homogenisierte Allgemeinplätze zum Oberbegriff „Die
70er“ sowie eine schlappe Dynamik an Buddy-Cop-Gags nur bedingt
substanzielles Kurzweil aus dem Genre schöpfen, obgleich die kleine Angourie Rice mitten drin alle Flachköpper der Laufzeit wegfetzt.
„Findet
Dorie“ - weil sich jede Eigenständigkeit einer
Franchise-Pflicht wegen mit der Wiederholung von „Findet Nemo“
arrangieren muss und in der simultanen Abarbeitung hektisch Herzblut
verwässert.
„Maggies Plan“ - weil Greta
Gerwig mehr Topos als Charakter abgibt und das Noah-Baumbach-Imitat
an Film ohnehin spekulative Bohème-Beziehungskisten seufzt, die
genauso passiv am Zuschauer vorbeiziehen, wie sie im Spießer-Finale
oberpeinliche Rom-Com-Sülze ballen.
„Ghostbusters“
- weil trotz Kate McKinnon, Chris Hemsworth und Tanzeinlagen ein
steifes Brett an übergrellen Impro-Nichtigkeiten,
Wan-Tan-Running-Gags und Fanservice überhand nimmt, dessen
Inszenierung, Charakterstärken und Narrativ wahren Esprit vermissen
lassen.
„Don't
Breathe“ - weil sich das Geschick im Hausterror finsterer Ecken
und zweckentfremdeter Utensilien vorzeitig von der Essenz der Angst
verabschiedet und stumpfes Gross-Out mit überkandidelter
„Alles-passt-zusammen“-Symbolik kreuzt.
„Bad
Moms“ - weil der kalkulierte Flachwitz-Konsens vorgibt, die
feministische Katharsis zu fördern, dennoch im Familienspießertum
deluxe zurück landet und Selbstwertgefühle abgedroschen as fuck
konstruiert.
„The
Neon Demon“ - weil die Methodik des Nicolas Winding Refn
vollends entschlüsselt ist, auf der plattesten Modeweltkritik herum
schlendert (quasi „Showgirls“ ohne Exzess), mit Farben, Formen sowie einem Engel purer Schönheit nur halbgar zur Ekstase visuellen Erzählens kommt, wenn jeglicher innere
Bezug ungenutzt bleibt, zeitgleich aufgedunsen wird, aber immerhin seine Augen komisch auskotzt und wiederkäut.
„Sausage Party – Es geht um die
Wurst“ - weil sich geradezu jeder das laue Konzept des
Films, seinen pubertären Humor, seine ironische Umkehrung von
Animationsfilmmustern, seine Verarsche von Religionen,
Geschlechtsteilen und Gesellschaftsstrukturen hätte ausdenken
können.
„Swiss Army Man“ - weil das Prinzen-Konzert auf der Tonspur nur eines der vielen Indie-Topoi abgibt, mit dem der Infantilismus hier seinen Pathos erhält, in der emotionalen Anbiederung zum Hyper-Kultpotenzial zwar keinen „Kung-Fury“-Level an Penetranz erreicht, allerdings allzu platt und ewiggestrig von einer magisch verstörten Menschenkenntnis voller Furz-Gags schwärmt.
„Deepwater Horizon“ - weil
trotz der Intensität der Desaster-Unausweichlichkeit ein
manipulatives Heldendrama durchsickert, das per Blue-Collar-Sentimentalitäten rechts gegen globalistischen Einfluss tendiert
und dafür auf simplistisch patriotische Knöpfe drückt.
„Doctor
Strange“ - weil sich mir die Magie blasser Gesamterscheinung, verschlissener Figurenkonstellationen, hinein gequetschter Kalauer und
bemühter Retorten-Story nicht erschließt, lediglich in vereinzelter
Fassung auf eine Varianz des Körperlichen und Übersinnlichen im
Gewohnten hindeutet.
„Arrival“ - weil der Nukleus
behutsam erarbeiteter Kommunikation (inklusive sinnlich hallendem
Vogelzwitschern) von seiner stoischen narrativen Klammer ins
Säurefass emotionaler Heuchelei geschmissen wird und einige daneben
gegriffene Plattitüden in den kalten Bilderband mit hinunter zieht.
LA LA LAND - "Nach nicht mal drei Spielfilmen bekräftigt Damien Chazelle vollends seinen Status als jenes neue Wunderkind unter den Filmemachern, das seine Kunst als Zwang versteht. [...] Realität und Fantasie gehören in seiner Vision von Los Angeles ohnehin getrennt, unvermeidlich aufeinander aufgebaut und doch ein Kreislauf der Enttäuschungen, wenn beliebte Anlaufstellen des Showbiz hier erneut aufgewärmt werden, konstruiert platt auf die Vergänglichkeit der Ideale hinweisen [...] Den Film (durchzieht) eine Bitterkeit, die sich vor allem am (wohlgemerkt an erster Stelle eingeführten) Protagonisten Sebastian (Ryan Gosling) abzeichnet, der nach einem Intro ausgelassener Tanz-, Gesangs- und Steadicam-One-Shot-Freuden auf dem Freeway die Hupe durchdrückt, um auf der Straße wie im Leben endlich voranzukommen. [...] An einem kulturellen Schmelztiegel wie L.A. scheint der Film doch ein Stück weit zu verzweifeln, aiaiai. [...] Nostalgie, ach ja – inzwischen vielleicht ein inflationäres Marketing-Tool, für Chazelle trotz allem Pessimismus noch die profunde Schönheit schlechthin [...] Problematisch ist bei Chazelle dann allerdings das ultimative Einverständnis zur Entsagung, das sich mit den Verhältnissen zufriedengibt, obwohl das Herz blutet, als lebe man noch in Melodramen der vierziger Jahre. Nostalgie ist je nach Kontext eben auch nicht einwandfrei, erst recht bittersüß, wenn sich ein Chazelle am Zwang dazu verausgabt. [...]"
(Die komplette Kritik gibt es bei den DREI MUSCHELN zu lesen.)
Was ist eher die Hauptinspiration für #LALALAND?— Christian Witte (@GUSaefkow87) November 22, 2016
Und weil es eben kein Yin ohne Yang
gibt, möchte ich es auch nicht versäumen, die Filme
aufzuzählen, die ich von allen an Schlimmsten in Erinnerung behalten
werde, eben richtige Ärgernisse, mit denen man sicherlich eine
Vielzahl guter Filmfreunde zur Weißglut treiben könnte,
überraschenderweise aber teilweise doch als Höhepunkte verzeichnet
wurden.
Kommt schon, mit diesem Bullshit ist
doch nichts mehr anzufangen:
„Triple 9“ - weil John
Hillcoats standardisierte Gangster-Nummer Milieu und Ensemble zur
Berechenbarkeit zwingt und Belanglosigkeiten auf behauptete Härten, Korruption und Intrigen der Straße
streckt.
„Ein Hologramm für den König“
- weil das Feelgood-Einmaleins ziellos auf der Stelle tritt, mit
Zuckerguss und Stereotypen in einen bleiernen Selbstfindungstrip
überläuft und sich darin mit nervtötender Romantisierung platt ausformuliert.
„Hacksaw
Ridge – Die Entscheidung“ - weil Mel Gibson das pazifistische
Prinzip als explosive Horrorshow versteht, mit katholischem
Blut-und-Boden-Pathos den Sieg gegen japanische Bestien einleitet und den Diskurs der Rules of Engagement vom menschlichen Verständnis gen Heimatkitsch abdriften lässt.
„London
Has Fallen“ - weil Trump-Anhänger, AfD'ler, Brexit-Homeboys
und andere Faschos hier ihre ekelhaft pauschalisierende Action-Sause
an Islamophobie, direkter Demokratie und jingoistischer
Herrenmenschen-Geilheit erhalten.
„Fucking Berlin“ - weil er
dermaßen peinlich-prüde auf seine innere, tödlich-naive Stimme hört,
dass er sich in der bemühten Kreuzung/Trivialisierung aus urbanem German-Indie-Gegenwartskino und „Berlin Tag und Nacht“ in
die Nesseln setzt, vom Kinostart weg direkt ins DVD-Regal
verbannt wurde.
„The Purge: Election Year“ -
weil sich die Horror-Variante des Präsidentschaftswahlkampfs auf stupide
Eindeutigkeiten und penetrant antagonistische Karikaturen verlässt, in
Gleichförmigkeit und Jumpscares kleben bleibt, jeden Ansatz
filmischer Erzählung mit der Steinzeitkeule breitmatscht und das
Ende der Gewalt vorbetet, während genüsslich Schädel zerschossen
werden.
„Mother“ - weil sich das
einfallslose Prozedere merkbefreit-repetetiv um Geständnisse am Bett
des Koma-Patienten bemüht und keinerlei Erkenntnisse daraus
entwickelt, skurrile Nullcharaktere mit zynischer
Gleichgültigkeit und weltfremden Dialogen um die Zuschauergunst
betteln lässt, ein Musterbeispiel uninvolvierender
Dumpfbacken-Mystery als Spannungsbogen benutzt, verstohlen um jedwede
Sexualität herum hö-hö't, Themen der Dysfunktion einschläfert und
von vollkommenen Desinteresse vonseiten der Filmemacher zeugt.
„Motel Mist“ - weil sich
diese prätentiöse Melange aus biederster Sexploitation und
Slow Cinema als Feind der Lust offenbart, der sich jede freie
Minute in offensichtlichen Symbolen und schwachbrüstigen
Style-over-Substance-Szenarien übergibt, als sinnfreier
Shion-Sono-Abklatsch nie zum Punkt kommt und eine ermüdende Folter
sondergleichen abgibt, anhand derer die schlimmsten Klischees vom Feindbild Kunstgewerbe in amateurhafter Menschenkenntnis
ausgewalzt werden.
Zum Abschluss:
Also dann, liebe Leser, das war also 2016, zumindest für mich, denn einige der aufgezählten Filme kommen jetzt erst in Kürze für alle raus. Mensch mensch, das könnte echt in Unmengen unkomplizierter sein, wenn ich nicht in Pressevorführungen eingeladen werden würde und von Vornherein mehr als jeder Normalsterbliche wüsste, doch so ist das nun mal - und angeben will ich damit schon mal gar nicht, soviel sollte ja wohl herauszulesen sein, harhar! Herrje, klingt so, als ob mir von gestern noch ein bisschen Restblut im Alkohol hängengeblieben ist, da war das Feiern wohl größer als der Magen, hoppala...WITZIG! Wie dem auch sei, möchte ich euch allen da draußen danken, dass wir zusammen das Jahr 2016 überleben konnten, trotz aller Schwierigkeiten und Sorgen beachtlich viele Stunden der Güte, Freude, Narrenfreiheit und Ergriffenheit untereinander erlebten, was sich natürlich nicht nur am Besten der Leinwand wiederspiegelt, sondern eben auch an den Menschen, die man liebt und achtet (ihr wisst, wer ihr seid - und wenn nicht, werdet ihr vielleicht ganz doll überrascht sein, dass ihr es seid!). Ganz gleich, welche Seite der Medaille man nun vorzieht, jenes Schätzlein Leben bleibt und bleibt und bleibt...in Kontakt miteinander, in guten wie in schlechten Zeiten. Alter, ist mit solch eher kitschigen Zeilen Menschen geholfen, die sich vielleicht erhellendere Erkenntnisse von meinem Räudenblog erhofft hatten? Nun, ich möchte mal davon ausgehen, dass dieser mein einzelner Beitrag zum Neujahr mindestens auch nur das Quäntchen einer Wirkung haben könnte, deshalb ein Wunsch meinerseits in bewährter Kettensatzform zum Schluss: Seid gut zueinander und aufeinander, lebt mütterlich, väterlich, brüderlich, schwesterlich und meinetwegen gleichsam narrativ/ideologisch mehrdeutig auf diesem Globus, denkt nicht soviel nach oder mehr denn je, setzt euch für den Weltfrieden ein und bekämpft das Böse, kauft euch schicke Sachen ein und besinnt euch zur Natur zurück, haltet euch wacker in eurer Würde und gebt Unbekannten in den sozialen Netzwerken ordentlich Kontra, etc., etc. Noch leben wir die Widersprüche wie ein waschechter Mishima, entweder wir machen was draus oder wir gehen daran zugrunde - weiß da wer schon was, also abgesehen von Fox?
Ich freue mich jedenfalls mindestens auf:
Justice League, Wonder Woman, Shin Godzilla, Altar Rock, Bibi und Tina – Tohuwabohu total,
Transformers: The Last Knight, Pitch Perfect 3, Power Rangers, Fast and
Furious 8, Eli Roth's Death Wish, Logan, Alien: Covenant, A Cure for
Wellness, Die Taschendiebin, xXx 3, Jackie, Resident Evil: The Final
Chapter, Bailey – Ein Freund fürs Leben, (Re) Assignment, The
Beguiled, Valerian – Die Stadt der Tausend Planeten, Kingsman 2,
Star Wars 8, Song to Song, Split, Wonderstruck, The Commuter, Thelma
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