Diese Woche habe ich es etwas ruhiger angehen lassen, was den Schreibeoutput betrifft. Zwar kamen mir schon einige mehr oder weniger feine Filme unter, aber so recht dicke Texte über diese zu verfassen, war irgendwie nicht drin - sei es aufgrund der Feiertage oder eben auch wegen der Arbeit. Nichtsdestotrotz gibt es von meiner Seite aus trotzdem eine Besprechung zum großartigen
THE MAN WHO STOLE THE SUN - "Aus dem Land der aufgehenden Sonne kommt diese düstere Satire, welche
sich mit einem besonders einheimischen Thema, der Ambivalenz zur
Atombombe, auseinandersetzt. Der Titel zum Film an sich vermittelt daher
auch bewusst weniger eine apokalyptische Schlagzeile als eine Ablenkung
davon, dass man das Atom für die Sonne, für die Chance zum Aufstieg in
der Weltordnung sieht – doch hinter diesem Glanz verbirgt sich auch
bekannterweise der Tod. Diese kritische Haltung dürfte im
internationalen Rahmen des Wettrüstens nicht so angenehm aufgenommen
worden sein, weshalb Kazuhiko Hasegawas Werk auch kaum außerhalb Japans
aufgeführt wurde. Dabei stellt es bis heute einen derartig effektiven
Weckruf dar, den höchstens noch der ebenfalls aus dieser Problematik
geborene Godzilla so präzise erzeugen kann. [...]"
(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen)
sowie eine weniger enthusiastische Kritik zum nächsten 'Neuer-Deutsche-Genrefilm'-Rohrkrepierer 'STEREO' hier bei Den Drei Muscheln:
"[...] So hadert Vogel als latent-spießiger, ruppiger
Werkstattbesitzer Erik in gemütlich-teutonischer Dorfkulisse mit dem
psychisch-belastenden Geist Moritz Bleibtreus namens Henry, den nur er
sehen und hören kann (man denke an den Galaxius vom Saxilus aus „Familie
Feuerstein“) und der sich mit kaltschnäuzig-bedrohlichen Gestus sowie
infantil-verruchtem Rumgefluche bewährt.
[...] „Das hätten wir nie erwartet!“, „Fuck, was geht ab?!“, „Mind
blown!“ und „Coole Sprüche mit Attitude!“ will „Stereo“ mit seinem
kindischem Psychothrill-Einmaleins aus seinen Zuschauern herauskitzeln,
mit Zynismus und handfester Gewalt einen gewissen, „gewagten“ Biss
vortäuschen. Es reichte bezeichnenderweise nur für eine handelsübliche
FSK-16-Freigabe und auch wenn die augenfreundliche Kameraarbeit zusammen
mit dem flott-schnurrenden Electro-Score das moderne Eisen aufheizen
will, bleibt der Film mit seinen schwach-schablonenhaften Charakteren,
formelhaften Dialogen und peinlich-aufgebretzelten Twists nur eine
weitere, misslungen-bemühte Fingerübung im längst verlorenen Wettrennen
um internationale Genre-Souveränität."
Und was gab's sonst so? Nun ja, 'ESCAPE PLAN' empfand ich als ordentlichen Genre-Reißer, welcher aber vor 20 Jahren, im Stil eines John Flynn oder John McTiernan, wirklich was Grandioses hätte werden können - ansonsten ist schon wirklich alles zum Film gesagt worden. Ansonsten fiel noch 'FAMILIE KLUMPS UND DER VERRÜCKTE PROFESSOR' auf, bei dem ich glatt 19 Fürze zusammenzählen konnte, dem aber auch immerhin anhand der computergesteuerten
Splitscreen-CGI-Verbindungstechnik mit den mehreren Rollen Murphys
größtenteils echt 'seamless'-glänzende Effekt-Pionierarbeit gelungen ist - was beweist, dass sich selbst in einem Wust von Fäkal- und Sodomie-Gags der ein oder andere filmhistorische Nugget finden lässt. Das Gehirn gab jedoch auf, sobald es um 'UNSERE TOLLEN TANTEN IN DER SÜDSEE' ging - ich sag nur eins: Gus Backus in Frauenkleidern, Gorilla-Kostüme, ein
Tarzan-Abklatsch namens Zongo, sprechende Kamele - pure Hysterie! Mit
Liedern wie "RUM, RUM, RUM, COLA MIT RUM!" und einer
Flugzeug-Notlande-Sequenz an ganzen 3 Puppen-Fäden. Dagegen waren 'LIEBE, JAZZ UND ÜBERMUT', sowie Helmut Käutners 'LAUSBUBENGESCHICHTEN' noch harmlos. Aber was erzähl ich euch, diese Woche geht's mal nicht darum, was ich gesehen habe - befasst euch doch stattdessen lieber mit den Geschenken und Eiern, die euch der liebe Osterhase gebracht hat. Also ein Hoch darauf und auf Wiederlesen bis zum nächsten Sonntag!
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