Sonntag, 14. Juli 2013

Tipps vom 08.07. - 14.07.2013



ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA - Leichtlebig-schöne Technicolor-Romanze von Kurt Hoffmann, mit Liselotte Pulver und einer recht bittersüßen Geschichte, aus der ich eins gelernt habe: Wenn ich mal groß bin, will ich nich so ein Versager wie der Andreas im Film sein! Die Piroschka würde ich heiraten! :D




JASON UND DIE ARGONAUTEN - Fabelhaft funktionierendes Fantasy-Abenteuer mit einem saugut-gelaunten Helden Jason und seinen höchst männlichen Argonauten, dass zwar nicht das Tempo, aber bereits die Grundstruktur vieler späterer und heutiger Blockbuster ähnlicher Coleur inne hat. Wie immer schön natürlich Harryhausen's Topeffekte, aber auch die Heroik und der Spaß der Monsterodyssee laden zur "göttlichen" Sandalenunterhaltung ein. Allerdings fehlt irgendwie noch ein Showdown mit Pelias, um die ganze Story abzurunden, aber auch egal, war schon richtig gut, der Film :)


P.S.: Ein Remake nach modernen Standards wäre gar nicht mal so unsinnig ;)




THE PAPERBOY - Ein Film, der perfekt in die klebrige Hitze jetziger Tage passt. Südstaaten-Sex&Crime der vergnüglich-perfiden Art, mit einer atemberaubend-aufgebrezelten Nicole Kidman zum Dahinträumen, was Hauptdarsteller Zac Efron desöfteren praktiziert. Da kommen Körper in Wallung, während ein brisanter Kriminalfall um Drecksau John Cusack von Matthew Mcconaughey gelöst werden will, bis hinein in die schwülsten Sümpfe der Filmwelt. Nebenbei wird auch der damalige Rassismus unterwandert. Toller Sehnsuchts-Sleaze auf 16mm gedreht, sehr schön :)




SHARKNADO - Eigentlich sind ja nur das Stockfootage-Patchwork und die Spezialeffekte die einzigen Makel dieses unterhaltsamen TV-Hai-Actioners mit einigen richtig netten Setpieces, gewitzt-doofen Ideen und Charakteren, einem hohen Tempo, souveränem Soundtrack und Acting - FÜR ASYLUM-VERHÄLTNISSE. Ausserdem ist der Barkeeper-Daddy als Hero ziemlich badass und erhält ein fulminantes Deluxe-Finale, das man einfach gesehen haben muss.




DAS BLAUE LICHT - Leni Riefenstahl's Regiedebüt, ein Bergdrama auf simplen Märchenniveau mit mystischen und romantischen Elementen, lebt vorallem von seiner hochwertig-impressionistischen Optik, aber auch von Riefenstahls Selbstinszenierung als niedlich-naive Hauptdarstellerin. Schade, dass ihre Filmographie danach nie mehr so leichtlebig daherkam wie hier, stattdessen den Nazis verfiel.




ICH SPRENG EUCH ALLE IN DIE LUFT - Hauptsächlich ein ulkiges Kammerspiel um einen vorlauten Psycho-Halbstarken (Werner Pochath), der ein Polizeibüro in Schach hält, während sein eigentliches Ziel - der Götz George als Blomfield - am anderen Ende der Stadt einen trivialen Mordfall zu lösen versucht, handlungs- und strukturtechnisch ähnlich wie im italienischen Merli-Krimi "Kommissar Mariani - Zum Tode verurteilt".

Die Auflösung des "Falls" ist auch recht nebensächlich und auch im Hauptplot findet nichtmal ein finales Aufeinandertreffen des Bösen und des Guten statt. Stattdessen müssen die anderen Kollegen (u.a. Gert Günther Hoffmann und Eddi Arent), zusammen mit 2 Stripperinnen, hinlangen, um den Gangster mit der Lederjacke und seinem Nitroglizerin aufzuhalten. Blomfield selbst kriegt von der Geiselnahme zum Schluss selbst gar nix mehr mit, obwohl er der Grund für den ganzen Schlamassel war, steht dennoch als Held des Tages da.

Fast also schon ein recht gewitzter Gegenentwurf zum typischen Kommissar-im-Mittelpunkt-Krimi, erst recht im Vergleich zum restlichen, profilierteren Gesamtwerk George's. Dazu gibt's auch einige schmissig-zynische Sprüchlein und ein paar nackte Tatsachen, gepaart mit 2 richtig liebevoll-verkorksten-und-getricksten Verfolgungsjagden zum Anfang und zum Ende hin. Ein bisschen mau ist der Gesamteindruck dennoch - hier wird viel mehr geredet, als das wirklich was gemacht wird (genug Potenzial hätte es ja gegeben). Als Abendunterhaltung auf dem VIERTEN aber allemal ok.




DIE VERSTOSSENEN - AM RANDE DER APOKALYPSE - Ambitioniert-solide B-Dystopie über ein brutales Zweiklassensystem. Erinnert sogar ein bisschen an CHILDREN OF MEN oder AEON FLUX oder wasauchimmer. Die deutsche Synchro ist auch überraschend wohlklingend für eine SyFy-Produktion, was auch für die handtechnische und schauspielerische Umsetzung des Ganzen gilt. Der große Funken fehlt hier zwar, aber insgesamt ein stimmiger Streifen, mit überraschend wenig CGI für einen Tele5-Film.


Und beinahe sehenswert, weil unfassbar:




MISSION I.R.I.S. - Immens verkackter Serienzusammenschnitt als konfuser Agententhriller, der jedes Timing und jeden Spannungs-/Charakteraufbau aus dem Fenster wirft, sodass man immer mehr damit hadert, der Wendungs-überschäumenden Handlung im interlaced-TV-Look interessiert zu folgen. Immerhin ist das Finale einigermaßen cool, aber bis man sich dorthin durchgekämpft hat, nach zahlreichen schludrigen Actionsequenzen und Langweiler-Baddies, die sogar STIRB LANGSAM 5 unterbieten, schaltet man wahrscheinlich eher ab. Vermurkst!

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