Montag, 13. Mai 2013

Tipps vom 06.05. - 12.05.2013



STAR TREK INTO DARKNESS - Klassisches Blockbuster-Sequel-Kino mit gehörig mehr Action, Spannung (on the edge of your seat-ig gemacht) und natürlich Dramatik im Vergleich zum an sich schon sehr guten Vorgänger - ganz schön viel Danger und auch ("düstere") Lust zum Abenteuer im All stehen an! Das Drehbuch ist auch megatight geschrieben, perfekt aufs Blockbusting geformt, lässt aber auch einige richtig dicke, schöne Überraschungen zu, die nicht nur Trekkies ein euphorisches "Oho!" entlocken dürften - die Handlung, die die Trailer zum Film suggerieren, erfüllt sich nur bedingt, erfrischenderweise. Und ansonsten herrscht natürlich der Abrams-ige Bombast (sowohl optisch, als auch vorallem audiotechnisch) an allen Ecken und Enden, den man von ihm seit M-I-3 gewohnt ist - spätestens ab dem Gefecht auf *SPOILER* Chronos *SPOILER ENDE* ist man garantiert gespannt dabei. So gespannt, dass einem das Finale nach etlichen, megadringlichen High-Energy-Szenen schon wieder etwas vorgegriffen vorkommt. Gibt aber Schlimmeres als einen Film, den man gerne auch länger gesehen hätte Das ganz dicke Highlight hat man aber mit Benedict Cumberbatch gerissen...was ein threatening powerhouse von einem Kerl - intense motherfucker! Und bietet auch im Gegensatz zu seiner Erscheinung in den Trailern einige hübsch anzusehende Graustufen im Charakter. ABER...schafft es STAR TREK 2 wie einst SUPER 8 (der Letzte von Abrams) an die Spitze meiner Lieblingsfilme dieses Jahr? Sieht nicht ganz danach aus, wo mir doch SUPER 8 von Anfang bis Ende übersympathisch gefiel und berührte, ich mich hier erstmal die ersten Minuten noch an allem etwas gewöhnen musste. Aber hier wie dort gibt's gehörig schöne Gänsehautmomente, die die gute alte Tränendrüse in Gang bringen dürften. Von daher: klare Empfehlung für die DARKNESS^^




EVIL DEAD - Eine schnörkellos fixe Evil-Dead-Story auf modernem Standard (nich wirklich ein punktgenaues Remake, obwohl die wichtigsten Stellen natürlich obligatorisch abgearbeitet werden), vom Stil her mehr der Marke DRAG ME TO HELL verpflichtet (:D), mit äußerst effektiven Gore-Szenen plus schönem Verstümmelungsterror und Blutorgasmen. Auch die Jumpscares waren größtenteils gelungen und die Stimmung war durchgängig finster, bar jeder Ironie. Ironischerweise kam mir der scale des Geschehens kleiner vor, als im Original - aber den Wahnsinn, den Ash dort erlebt zu toppen, hätte wahrscheinlich eh nicht geklappt (weil man dem Ideenreichtum Raimi's halt auch schwer ebenbürtig sein kann), also ist das Remake noch genug eigene Wege gegangen, wenn auch vergleichsweise konventionellere, sprich das Übernatürliche wird mehr am Boden gehalten (hoffe, der Gedanke kommt rüber ;D) - ein Sequel hierzu könnte da meinetwegen noch weitaus haltloser ausfallen. Das Original hatte seine größten Stärken eben in der super aufgebauten Atmo und seiner "novelty", das Remake ist dafür noch fieser in den schmerzhaften Gewaltszenen, bis hin zu einer regelrechten Gewaltverherrlichung. Wurden meine Erwartungen erfüllt? Es hätte von mir aus auch alles noch angsteinflößender und weirder sein können, teilweise ganz gut eingeschissen hab ich mich aber dennoch^^ Von daher: schön gelungen


 

DJANGO NUDO UND DIE LÜSTERNEN MÄDCHEN VON PORNO HILL - Endlich auf DVD! Der Film an sich ist so unfassbar inkompetent und langweilig teilweise, da sind die von Erwin C. Dietrich nachgedrehten Billigeinlagen um ein bumsenwollendes Paar und eine Nackte in einer Baugrube mit Treckerspuren (bekannt vom deutschen Plakat) noch die inszenatorisch gelungensten Szenen. Was den Film aber immens aufwertet ist die blödelige Synchro mit (teils visuellen) Meta-Seitenhieben auf die FSK, die untalentierte Hauptdarstellerin, Beate Uhse und den Western-Film allgemein. Garantiert nur in der Fassung genießbar und somit gleich wieder richtig sehenswert, was da so alles veranstaltet wird, um einem Grotten-Film noch ein bisschen Pepp mithilfe einer Möchtegern-Brandt-Synchro zu verpassen, muss man gesehen/gehört haben. Hut ab vor solch gewagten Filmvertriebkreationen, die heutzutage wohl kaum noch ins Kino kommen würden (siehe Boll's "HOUSE OF THE DEAD - Funny Version").




LIEBE IST KÄLTER ALS DER TOD - RWF's Erstlingswerk, eine kühle Gangsterstory um Liebe, Verrat, eiskaltes Morden und Huldigungen an die Nouvelle Vague. Teilweise mit derart langen und statischen/schönen Kameraeinstellungen/-fahrten, dass Bela Tarr sich wahrscheinlich an diesem Film ein Beispiel genommen hat.




WARNUNG VOR EINER HEILIGEN NUTTE - Inszenierte, authentische Rekonstruktion einzelner Episoden beim Dreh von RWF's "Whity". Fassbinder zeichnet ein nicht allzu positives Bild von sich selbst. Und die (stellvertretene) Irm wird wieder mal am Meisten gequält. Dazu ganz viel Cuba Libre, inmitten des nicht stattfindenden Drehs. Passt zu dem, was Raab über Fassbinder geschrieben hat




HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN - Ganz trauriges und einfühlsames Sozialdrama über einen vom Leben enttäuschten Obsthändler und seinen Zwist mit Familie, Alkohol und Liebe. Geht aufs Herz! MARTHA - Ein erbarmungslos fieser Karlheinz Böhm behandelt die unterwürfig-naive Margit Carstensen als willenlose Sklavin. Der Ehesadismus in Perfektion.




ANGST VOR DER ANGST - Gutes Suchtdrama von Fassbinder, in dem vorallem die Carstensen als krankhafte und todessehnsüchtige Psychisch-Geschädigte brilliert, die sich aus paranoider Furcht in wahllose Liebschaften stürzt und immer wieder zwischen Liebe und Wahnsinn pendelt (alà Fassbinders späteren BOLWIESER), während ihre lästernde Verwandschaft ihren geistigen Zustand keifend voyeuristisch verschlimmert. Look, Musik, Darsteller, Setting sowie Inhalt/Inszenierung erinnern sogar irgendwie an die Sehnsuchtsdramen Harlans mit der Söderbaum im Mittelpunkt (am stärksten in den mysteriös-unausgesprochenen Begegnungen Margot's mit Herrn Bauer), natürlich ohne den Harlanig-perfiden Propagandaebenen, dafür aber mit ebenso fiebrigen Abgrunds-Elegien und Rauschblicken der Hauptdarstellerin, unterlegt mit großangelegten Orchesterstücken bei bunt, hell und auch morbid ausgeschmückten Provinzvorhäuten, die soviel zynische Spießigkeit beherbergen. Eine kranke Welt, in der man den Kranken nicht wirklich heilen will. So, und weils zum Schluss ja nicht immer Langfilme sein müssen, hier mein Kurzfilmtipp für youtube-Kundige:




GAYNIGGERS FROM OUTER SPACE - Dänische Sci-Fi-Farce um ein oberflächlich-brüllend-komisch-synchronisierter Trupp schwarzer Schwuler, der auf die Erde kommt, um die Männer von den Frauen zu befreien. Ein- und ausgeleitet vom Emmanuelle-2-Soundtrack. Haltloser Superschmarn zum Kaputtlachen. Mr. Schwul, volle Kraft voraus!

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