Sonntag, 22. September 2013

Tipps vom 16.09. - 22.09.2013



KEVIN'S COUSIN ALLEIN IM SUPERMARKT - John Hughes Coming-of-Age-DAWN OF THE DEAD-Variante ohne Zombies, im Selbsterhaltungskampf für die Zeit nach der Teen-Angst statt der Apokalypse.

Jim Dodge, ein 21-jähriger Lügenbold im Mittelklasse-Americana wird zum wiederholten Male gefeuert und von seinem strengen Dad gezwungen, im Target-Supermarkt seiner Nachbarschaft Hausmeister-Nachtdienst zu schieben. Von 90's Hackfresse William Forsythe im Riesenladen bis zum Morgengrauen eingeschlossen, haut Jim auf den Putz und tobt sich mit Unterstützung eines big-beatigen 90's-Pop-&-Alternative-Rock-Soundtrack in allen Sektionen des Ladens aus.

Doch er ist nicht alleine: die unglücklich-aufreizende Reichen-Tocher Josie (Jennifer Connelly) hat sich auch darin versteckt, schließt sich mit ihm gesprächig-leichtlebig kurz - wo sie sich ihre innigsten Probleme und Zukunftsängste teilen und ausbaldowern, wohin sie zusammen in ihren Leben ausbrechen könnten - und so verbringen sie zusammen nun eine halbwegs romantische Nacht, in inniger Erwartung auf das Morgengrauen.

Halbwegs, denn 2 Hughes-archetypische Gauner wollen den Megastore überfallen. Doch das lassen sich unsere 2 Turteltauben nicht gefallen und stellen dem fiesen Gespann einige ausgefuchste Mindtrick-Fallen, daher auch der dusselige deutsche Verleihtitel. Und wenn das noch nicht reicht, behilft sich Jim sogar noch einem Boomstick, ähnlich eines bekannten S-Mart-Arbeiters.

Wenn etwas noch reizvoller ist, als die Fantasie ganz alleine in einem Riesen-Supermarkt eingeschlossen zu sein, dann erst recht mit einer super-seduktiven, zauberhaften Jennifer Connelly im Schlepptau - egal ob nun jene aus den 90ern oder jene von heute - welche einen überall auf der Welt mitnehmen würde, Hauptsache weit weg.

Jim hingegen kann zwar nicht unbedingt geschickt mit dieser Situation und ihren Aussichten umgehen, als recht unsicherer, bemüht-Selbstsicherheit-projizierender Tween - und ist trotz seiner Lügner-Kapriolen ebenso wie der Charakter von Josie recht nachvollziehbar für den perspektiv-suchenden, jungen Zuschauer und solchem, der noch immer in seiner innerlichen Lebenskrise steckt.
Und auch wenn die inszenatorische Gestaltung und der Wortwitz im Verlauf nicht immer stimmig oder aufregend gelingt, ist die Zeit, die man hier mit Connelly verbringen darf und der Ausgang dieser schönen Geschichte doch echt beglückend. Allein vom Konzept her sowieso schon ein Gewinner in meinen Augen.




DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN - Ein versifft-tristes, dennoch spleeniges San Francisco der 70er gerät aus den Fugen, verwandelt sich durch subversive Alien-Invasoren geradezu apokalyptisch in einen unheilvollen Moloch der geisterhaft-schauerlichen Gefühls-/Erbarmungslosigkeit.

In abstrakt-abstoßend verfilmten Gesellschaftsbildern eintauchend, die in jedem Moment den innerlichen Zerfall ankündigen, an der nebulösen Schwelle zur sozialen Zerfleischung - mitten aus den Schatten urbaner Menschenversammlungen, die auf der Tonspur schrill-verfolgende Schreie verströmen.

Eine stimmungsvoll-finstere Parabel auf den Verschwörungsboom der Watergate-Affäre, die in ihrer beständigen Hatz um die Präservierung der eigenen Persönlichkeit von jeder Ecke anzugreifen droht - während um unsere Protagonisten herum über Nacht fast widerstandslos eine neue, bizarr-mutierte Weltordnung herangezüchtet wird - dieses Hundeviech z.B. mit dem Menschenkopf wird meine Alpträume sowas von hart durchwandern.

Schließlich gibt's dann auch kein Entkommen für dieses Ensemble aus der bitter-erdrückenden Alptraum-Odyssee, aus welcher sie nicht mal das vermeintlich-katharsische 'Amazing Grace' herausziehen kann: alles endet in einem dunklen, zersetzend-tonlosen Schlund - unsere Erde ist nicht mehr. This film can still creep you out!




KARL MAY - Ein epochal-luftiger Biopic-Einblick Syberberg's in das Privatleben von Karl May (dargestellt durch Regie-Veteran Helmut 'Unter den Brücken' Käutner), zur Zeit des deutschen Kaiserreiches, in welcher er zwar beim Volk und seinen Eskapismus-Fans sehr geschätzt wird, aber auch droht, von überrationalen Skeptikern mit ganz hinterhältigen Tricks juristisch diskreditiert zu werden.

Für jene ist er eine Art Baron Münchhausen oder Hauptmann von Köpenick, der zudem obszön-unsittliches Schriftgut verbreitet, dessen Bücher man für die Reinheit des deutschen Volkes verbrennen sollte (History repeats itself) - doch im Auge des Zuschauers ist er deshalb natürlich höchst sympathisch, ebenso wie seine quirlige Familie um Emma May (Kristina Söderbaum) und später Klara May (Käthe Gold), die sich mit Freude an die ersten Werke Méliès' herantraut und zuhause auch mal eine Geisterbeschwörung durchführt - allesamt so liebevoll-entrückt von der biederen Realität und ihren politischen Konflikten.
 
May lässt sich dann natürlich nicht unterkriegen, stellt sich den Vorwürfen und muss sich jahrelang mit ihnen und deren juristischen Folgen rumplagen, so perfide sie gegen ihn arbeiten - jene fantasielosen Spießer-Herren, welche wahre Sehnsucht & ungebändigten Esprit nicht erkennen, trotzdem im Keim ersticken wollen.

Ich habe keinerlei Ahnung von der wahren Biografie May's und ob sich das alles wirklich so zugetragen hat. Dennoch kriegt selbst so ein Unwissender wie ich hier ein kurzweilig-empathisches und detailverliebt-behutsam gestaltetes Drama vor die Linse, welches recht methodisch die Anstrengungen May's um literarische Anerkennung chronologisiert, die er mit der Unterstützung seiner hauptsächlich weiblichen Entourage zu gelingen versucht - trotz zahlloser ekliger Vorgehen & Diffamierungen der unterdrückenden Gegenseite.

Doch selbst wenn es, wie so oft, schlimm für ihn aussieht und er der Gegenwart verbittert entgegenstarrt, schwebt er zusammen mit dem Zuschauer dann ganz losgelöst in exotischen Erinnerungen herum, will dort hineinleben wie seine leidenschaftlichen Leser bei seinen Werken. Syberberg's Passionsprojekt schlägt zwar keine eindrucksvoll-visuelle Brücke in jene Welten, lässt uns aber anhand der direkten Darstellung des persönlichen Schicksals May's mitfiebern, dass letztendlich seine und unsere leichtlebige Fantasie bestehen bleibt.

Freie Kunst und Fantasie gegen die böswillig-regelbesessene Realität - das ewige Duell, erst recht in Deutschland. *SPOILER* Hier gelingt der Fantasie die süße Katharsis, auch wenn das nächste Übel Hitler - jenes Subjekt, welches Syberberg in seinem nächsten 'Film aus Deutschland' näher beleuchten sollte - gleich um die Ecke steht. May selbst kann das Schicksal Deutschland's nicht mehr verhindern, hinterlässt aber mit seinem Werk ein inspirierendes Erbe für zahlreiche kommende Generationen, sich der Unterdrückung zu widersetzen - was Syberberg auch mithilfe vieler Akteure aus jenen nachfolgenden Jahren versöhnlich unterstreicht. Recht schöne Ehrerbietung, dieser Film. *SPOILER ENDE*




ADIEU, BULLE - Paris - ein Polizist wird von einem politischen Handlanger abgeknallt. Sein Kollege Verjeat (Lino Ventura) gibt sodann in seinen Ermittlungen darüber den ruppigen Bullen, der vom halsabschneiderischen Präsidentschaftskandidaten so oft es geht aufs Kreuz gelegt wird - wirft deshalb aus allgemeiner Wut auch mal ein paar Sit-In-Hare-Krishna's von den Treppen.

Zusammen mit seinem Partner, dem großmäuligen Draufgänger Levefre (Patrick Dewaere), fühlt er auch einigen sich-sicher-fühlenden Verdächtigen und deren Verwandten rücksichtslos-handfest auf den Zahn.

Ausser natürlich bei Bordellbesitzerinnen, die sind King. Es sei denn, sie beschuldigen einen der Bestechung, dann ist der Ofen aus und andere Kollegen werden auch gleich mitreingezogen = Prügelei unter Kollegen im Revier.

Das der eigentliche Fall dann trotzdem nochmal gelöst wird, ist schon fast ein Wunder - liegt an dem unerschütterlichen Glauben am bierseligen Kollegentum und natürlich aus Trotz, auch gegenüber Vorgesetzten - *SPOILER* und wie sich herausstellt, war die ganze Bestechungs-Sache sowieso bis ins kleinste Detail von den beiden Kollegen so geplant. *SPOILER ENDE* Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt, erst recht nicht für den Widersacher aus der Politik! Aber vielleicht will Verjeat es ja auch so...

Das rasante Erzähltempo der rabiat-knallharten Krimi-Sause korrespondiert wunderbar mit der gewitzt-abgewichsten Berliner-Hochglanzsynchro (inkl. Elsholtz, Danneberg, Marquis) für ein an sich schon kurzweiliges Drehbuch von Komödiengigant Francis Veber. Kulminiert zudem in einem dahingeschnauzten, selbstgerecht-zynischem Finale, dass aber auch korrupter Politik ein verschmitztes Bein stellt.

Brachial und schnörkellos den Crime erwürgt - schöner Streifen!




ELMER - Brian hat Elmer/Aylmer im Brain!

Dieser neue, lurchig-knorpelige Monster-Buddy/Drogendealer verhilft ihm durch körpereigenes Genickspritzen zu blauwässrigen Schwebehalluzinationen, supersynth-vertonten Lichtershowreisen durch mehrstöckige Schrottplätze, 'erotischen Begegnungen' in Punkclubs und allgemeinen Glücksgefühlen - und wenn das einem Anderen mal nicht passt oder Elmer wieder Hunger hat, bohrt sich diese ulkige Schleimschlange in den Schädel des Gegenübers hinein und schmatzt wie ein wahrer Gourmand in der Hirnrinde herum - Brian selber kriegt erst im Nachhinein von diesen Greueltaten was mit.

Neue Freundschaften bringen nunmal Opfer, hier sind sie goriger Natur - da kann Brian nicht mal mehr Spaghetti mit Fleischklößchen essen, ohne darin Gehirne zu sehen. Er wird jedoch schließlich so schwer abhängig von Elmer, dass sein geregeltes Leben aus der Bahn gerät, er sich zum Entzug zwingen will - was natürlich einige unangenehme Nebenwirkungen hervorruft und ihn in den gesellschaftlichen Abgrund zwingt, wo sich seine Sucht ihre Opfer in keimigen Toiletten sucht.

Selbst die Rückkehr in die vertraute Wohnung zu seinen Mitbewohnern währt nur von kurzer Dauer, da Brian sie nicht dieser Gefahr aussetzen will. Sie wollen ihm helfen, diese schwere, unheimliche Zeit zu überstehen, doch jeder Interventionsversuch ist zum Scheitern verdammt.

Eine abwechselnd spaßig-extatische und dreckig-schonungslose Sucht-Studie vom Meister des 'lieben' Körperhorrors, Frank Henenlotter, inmitten des erdrückend-pessimistischen Ghetto-Grit von New York City. Sein Splatter-Lehrstück über die selbstzerstörerische Macht von Drogen ist dabei ab und an näher in der Realität verwurzelt, als man anfangs vermutet: Drogen machen das Hirn mürbe, Elmer frisst es direkt auf. Manche Metaphern müssen eben nicht immer allzu subtil sein - gewitzt-absurd langen sie auch allemal :)




GOLEM - Transformationen und Identitätskonflikte im sepiafarbenen, 'postnuklearen' Ghetto - ein Mann, der nicht genau weiß, wer er ist und geradezu selbstverständlich Aufgaben von Leuten erhält, die ihn offenbar kennen und viel von ihm erwarten, u.a. Liebe, Geld, Zahnarztbesuche, etc.

Wie sich herausstellt, in (an sich schon fragwürdigen, weil ebenso künstlich-erstellbaren) TV-Aufnahmen diskutierender Wissenschaftler: Ein soziales Experiment, ausgeführt in gesellschaftlich stetiger Auflösung - innerhalb dunkler, verkommener Hinterhöfe.

Der Aufstieg aus ihnen bleibt auch nur eine Illusion - ein Platz an der Sonne ist nimmer möglich. Ist überhaupt noch ein Mensch wahrhaftig oder doch nur synthetisches Erzeugnis?
Abstrakt-dreckiges Dystopie-Szenario von Piotr Szulkin, mitten aus der Absetzung der Menschlichkeit.




FRANKENHOOKER - Henenlotter's pointiert-gewitzte, quirlig-chaotische Frankenstein-Variante um einen experimentierbesessenen Social-Outcast Jeffrey aus dem New Jersey Suburbia, der seine (durch einen Freak Accident seiner Erfindung, einem ferngesteuerten Rasenmäher) verstorbene Verlobte Elizabeth nicht nur wie in 'SADO - STOSS DAS TOR ZUR HÖLLE AUF' lediglich präservieren, sondern auch aus manischer Bastel-Romantik wieder neu und üppig ausgestattet ins Leben zurückrufen will.

Dafür begibt sich Jeff auch in die verhurt-abgefuckte Unterwelt von NYC (welche wie die comichaft-rotlichtige Version eines Abel-Ferrara-Milieukrachers gestaltet ist), wo er sich aus zahllos vorhandenen, freien Damen die besten Stücke zusammensammeln will.

Er bestellt sich eine ganze Reihe von Ihnen in ein Appartement und will die idealste Kandidatin mit von ihm entwickelten Supercrack unschädlich machen - doch womit er nicht gerechnet hat: alle von Ihnen sind dem Crack verfallen und stürzen sich wie wilde Bestien darauf. Die Folge: alle explodieren! Recht peinlich berührt entschuldigt er sich bei den Leichenteilen und nimmt sie alle mit nach Hause, zur weiteren Aufbereitung.

Dann in einer stürmischen Nacht gelingt ihm sein Experiment und seine mühsam zusammengebastelte Elizabeth erwacht zu neuem Leben. Doch in ihr stecken nun die Seelen mehrerer Prostituierte und so begibt sie sich aufgetackelt und übereifrig-klobig zurück nach New York, drischt wahllos auf verwirrte männliche Passanten ein, um dort im ältesten Gewerbe der Welt weiterzuarbeiten - doch die alten Arbeits- & Gesprächsmuster funktionieren nur noch TÖDLICH - explosiv wie das Supercrack Jeffrey's.

Er kann die Situation schlussendlich unter Kontrolle bringen und Elizabeth wieder zu ihrem eigenen Ich umpolen - doch hat er dabei nicht mit dem aufgebrezelten Zuhälter Zorro, den selbstständig-gewordenen Leichenteilen der anderen Frauen sowie Elizabeth's ebenso gewitzter Experimentierfreudigkeit gerechnet!

Bei Henenlotter's durchgeknallt-ulkiger Farce ist Moral ein Fremdwort, alle Gesellschaftsgruppen sind bei ihm nihilistisch und parodistisch-überzeichnet - den US-Schönheits- & Drogenwahn sowie Prostitutionmilieus slapstickhaft durch den Kakao zu ziehen und mit östrogenem Anarchismus aufzumischen, ist seine persönliche Agenda. Recht liebenswerter, kleiner, dreckiger und wagemutiger Horror-Quatsch aus dem US-amerikanischen Independent-Lager.




HEROIN - Mailand in den Fängen der Kriminalität:

Zynisch durch den Schnäuzer brummender Hau-Drauf-Kommissar Morani (George Hilton) zieht gegen das rabiat-vernetzte Verbrechertum von Raub, Prostitution und natürlich Heroin um den snobigen Pokerface-Ganoven Domino (Al Cliver) in den Krieg.

Pino (Marc Porel), frisch aus dem Knast entlassen, steigt zunächst wie sein Onkel in das Blumengeschäft ein, bumst vorher im kubistisch-tapezierten Puff herum (wo auch Schlägertrupps zu chilligem Klaviergeklimper auf braunen Ledersesseln vermöbelt werden), wie sich später dramatisch herausstellt mit seiner längst vergessenen Cousine Marina (Anna Maria Rizzoli). Er will sie aus dem Geschäft herausholen, doch dies erweist sich schwieriger als gedacht. Dafür muss er nämlich einige bleihaltige Jobs für Domino erledigen, der zusammen mit seinem Oberboss Don Chicco Dissen/Heroinumschlagplätze betreibt.

Und so kommt Morani wieder ins Spiel und verfolgt seinen unfreiwilligen Undercover-Milieu-Verknüpfer Pino auf Schritt & Tritt. Doch auch seine Gangster-Clique zieht ihm erpresserisch die Schlinge zu, indem sie Marina im ruppig-betonierten Keller gefangen hält und in zynischer Wahllosigkeit ab und an bei unliebsamen Gesellen die Verhältnisse mit provinzieller Folterei klarmachen will, dass sich auf den unterdrückten Seiten rührselige Tristesse breit macht.

Doch am Ende aller Tage, schlägt das Gesetz mit voller Faust- und Kanonenkraft auf einer austaschbaren Wiese dann befreiend zu, kann die destruktive Rache der Fieslinge an Pino's Family dennoch nicht verhindern. Wie aber kann man deren Rache begleichen? Natürlich mit Geständnissen und aussagewilligen Zeugen, eher noch mit Switchblades und Marmorböden, unter dem bewilligenden Auge des abgeklärt-müden Kommissars.

Dieser rasante und optisch verschimmelte Italo-Reißer bietet 70er-Exploitation-Stilistika im Übermaß: Derbe Dialoge einer hart-obszönen Synchro, primitive Ballereien und Prügeleien, verkeimte Kulissen und Charaktere, schummrig-ver-WAH-te Sleaze-Jazz-Tracks, naiv-überspitzt-nihilistische Abziehbilder von Polizei und Mafia sowie Drogensucht manisch-abhängiger Frauen am Abgrund.

Ein waschechter, dreckig-runtergedrehter Poliziotteschi ohne Schnörkel, ohne große Besonderheiten, aber durchaus stilecht und kurzweilig eklig.




SPACEHUNTER - Intergalaktisch-spritziger Bountyhunter Wolff tut sich widerwillig mit Molly Ringwald & Ernie Hudson (ist eben eine Ivan-Reitman-Produktion, inkl. Harold-Ramis-Cameo und stilechtem Elmer-Bernstein-Score) zusammen, um 3 Erdenmädels aus den Klauen eines hässlichen Christoph-Waltz-Cyborg und seinem Overdog-Boss (Michael Ironside, welcher hier aussieht wie Piccolo) in der 'verbotenen Zone' zu befreien, wo auch reichlich schrille Kreaturen an jeder Ecke lauern.

Ein ulkig-abenteuerlicher, schnörkelloser Space-Western, in uramerikanischen Canyons inkl. malerischer, futuristisch-postapokalyptisch-verlebter Ausstattung gedreht, mit reichlich Feuerball-Action und überwiegender Sehnsucht nach Verpartnerung. Schwingt sich zudem teils ähnlich rasant wie Don Bluth's animierter Arcade-Klassiker SPACE ACE von einem quirlig-monströs-designten Setpiece zum nächsten.

Naiv-beschwingtes Jungskino, frei von emotionalen Tiefgang, dafür verziert mit der dringlichen Serial-Mentalität eines Flash-Gordon, überraschend vielen Genickbrüchen (für ein PG-Rating), ökonomisch eingesetzter Eskapismus-Romantik und stimmungsvoll-ausgeleuchteten, dada-industriellen Kulissen, fast 1:1 aus den Heavy-Metal-Comics entsprungen (allen voran Overdog's Festung).

Um aber richtig begeistern zu können, mangelt es SPACEHUNTER leider an einer wirklich mitreißenden Handlung oder spannend gezeichneten Charakteren, doch als kurzweilig-unbedarftes Sci-Fi-Abenteuer langt er allemal.

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