Sonntag, 3. Februar 2013

Tipps vom 28.01. - 03.02.2013



SATANSTANGO - Wenn man glaubt, sich mit langsam erzählenden Filmen auszukennen, springt einem dieses 419-Minuten-Schwarz-Weiß-Epos von Béla Tarr entgegen. Eine bildgewaltige, triste Meditation im post-sowjetischen Morast, in dem man sich größtenteils genauso hoffnungslos vorkommt, wie die Charaktere selbst, weil auch quasi in Echtzeit erzählt wird. Wer wie ich ausm Osten kommt, kennt die Gegend im Film sowieso, schaut trotzdem gebannt/voyeuristisch dem Zerfall dieser Menschen zu. Eine Eigenmacht dieser Film, so bitter und lähmend wie Rattengift (<- Referenz für Insider ;D), aber auch in seinen zahlreichen long shots unfassbar schön und detailverliebt.
 




LILJA 4-EVER - Eine weitere, bittere Ostblock-Fabel, diesmal im gewohnten Tempo erzählt, aber nicht minder schonungslos traurig. Der Film handelt vom Ausbruch aus der Hölle, der an sich leider keiner ist. Getragen von seinen höchst authentischen Darstellern, muss man diese einfach ins Herz schließen. Der Stich ins Herz daraufhin ist dann aber auch umso schmerzlicher. Ein Must-Have-Streifen.




VISITOR Q - Miike's auf DV-gedrehtes, ultrajapanisches Familienportrait, das überzeugend wie kein anderes die Extase von Gewalt & Wahnsinn als Heilmittel für dysfunktionale Familien auszeichnet. Überspitzt exploitativ ist der Shockfaktor des Films dennoch, da er aber sowieso als schwarze Komödie verstanden werden will, geht das voll in Ordnung.

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