Sonntag, 23. August 2015

Tipps vom 17.08. - 23.08.2015

Diese Woche stand CEREALITY komplett im Zeichen des Witte. Ganze acht Filme durfte ich besprechen und jeden Tag der Woche also mit Content betreuen. Natürlich ordne ich wieder nicht in chronologischer Form, sondern von den oberen Besten zu...dem Bonus-Zeugs...Drum fangen wir erstmal mit der Fortsetzung unserer Hans W. Geißendörfer-Retrospektive an, hier ausnahmsweise natürlich chronologisch:




PERAHIM - DIE ZWEITE CHANCE - "[...] Seine Buße hört niemals auf und so kapselt er sich auch entschieden von Begleitern aus alten Tagen ab, allen voran der Nachtklubsängerin Rosa, welche ihn noch immer verzweifelt liebt, aber inzwischen zum Wrack mutiert ist. Perahims Abstand von jener Welt, die ihn immer wieder hineinzuziehen versucht, bringt aber auch das Humane in ihm hervor und zeigt Güte wie Anstand; selbst gegenüber solchen, die ihm in Hinterhalt an die Gurgel wollen. Die verletzt er zwar in Notwehr, ruft aber auch den Krankenwagen. Catran lässt dafür die Handschellen klicken, so verdreht ist die Moral jener Umstände und unnachgiebig in ihrer Verfolgung. Es wundert daher wenig, dass der Zusammenbruch bevorsteht und sich nicht aus der Konfrontation von Gut und Böse bildet. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




STERNSTEINHOF - "[...] So zeichnet er ein Bild der Gesellschaft um die Jahrhundertwende bis vor den Ausbruch des ersten Weltkriegs, das vor Dreck und zwischenmenschlicher Giftigkeit nur so strotzt. [...] Jeder trägt sein Kreuz mit sich und sieht zu spät ein, was richtig und was falsch für ihn war; was sich im Geheimen abspielte oder gut gemeint verdeckt wurde. Vieles darin geschieht aus Selbstsucht, aber auch aus sozialer Unfähigkeit, welche die Eltern geformt haben und so dysfunktional belassen, dass sich die provinzielle Zwietracht zu einem Krebsgeschwür heranbilden muss. [...] Doch Stille bleibt Stille und die Eskalation knallt umso brutaler, je enger der Raum in seiner offenen, doch kargen Natur wirkt. Deshalb ist der „Sternsteinhof“ ein unterdrückendes Monstrum von Film, welches das Perfide am Menschen in seiner Unausweichlichkeit bis zum Ende durchzieht. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)

Jetzt alles außerhalb von Geißendörfer:




LOVE EXPOSURE - "[...] So entwickelt sich das Ringen um Liebe, Glauben und Selbstaufgabe zu einem unberechenbaren Drama, das Wut und Provokation nicht zurückhält, aber in seiner Selbstverständlichkeit immense Charaktertiefe besitzt. Das würde über die Erwartungen hinausgehen, wenn es denn im Verlauf Erwartungen geben könnte. [...] Aus diesem Grundgedanken schöpft Sono eine natürliche, doch widersprüchliche Vielfalt. Kastrationen, Schwertkämpfe und Bombenanschläge, Blutfontänen, heilige Schriften, desolate Familienhäuser und Psychen, Gehirnwäsche, Freundschaft unter Ganoven, Action, Coming of Age, Romantik, Melodram, Traumata und so viel mehr: Wo soll man anfangen? [...]"


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TÖDLICHE VERSPRECHEN - EASTERN PROMISES - "[...] Der Film spielt ausgerechnet zu Weihnachten. Derartige Emotionalisierungen sind zwar effektiv, aber eher das Werk des Drehbuchautors Steven Knight, dessen Handschrift in vielerlei Hinsicht überschwappt. [...] Solche Ideale von Gerechtigkeit und Ehre beißen sich normalerweise mit dem blanken Schrecken Cronenbergs, wenn man nicht auf „Die Brut“ zurückblickt und erkennt, wie sehr ihm dort die Sorge ums Streitobjekt Kind ans Herz ging. [...] Es geschieht eine Übersetzung, die auch hinsichtlich des Tagebuchs im Film vollzogen wird – ganz zu schweigen von der Verständigung im multikulturellen Ensemble der Unterwelt, in der es viele Stichwörter fürs Lebensende, doch auch für Vergebung gibt. [...]"


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VACATION - WIR SIND DIE GRISWOLDS - "[...] Die gesamte Bagage ist somit ein vertrottelter Albtraum ohne geerdete Kontraste. Zwar ist die Lust zur Urlaubssause zunächst bescheidener Natur, doch ab Beginn der Reise verläuft alles ins Extrem. Sobald das Maß für alle schließlich voll wird, wirkt dies redundant, so oft die Toleranzgrenze schon überschritten wurde. Hier lassen Daley und Goldstein das Geschick von Harold Ramis und John Hughes aus dem ersten Teil vermissen, bei dem jene Grenze mit jedem Malheur kontinuierlich angestaut wurde und sich schließlich zu einem wahnwitzigen Nervenzusammenbruch überlief. [...] Und obwohl die Konstellation im Vergleich zum Original eher wie ein Cartoon wirkt und entsprechend doofe CGI-Effekte liefert, kommt auf diesem Weg zumindest eine Kurzweiligkeit zustande, die sich als Gagparade ad absurdum führt. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)


Bonus-Zeugs:




SOUTHPAW - "[...] Der größte Anreiz, sich diesen Film einzuverleiben, stellt allerdings die Beziehung zwischen Billy und seiner Tochter Leila dar. Hauptsächlich liegt das an dem beachtlichen Schauspiel der jungen Oona Laurence. Aber auch sonst manifestiert der gemeinsame Dialog sowie die nachvollziehbare Sehnsucht der Getrennten eine Stärke des Films, die einige aufrichtige Momente der Menschlichkeit in ein ansonsten überzeichnetes Werk injiziert. An allen Ecken wird nämlich emotionalisiert und manipuliert, jede Entwicklung mit Pathos und Härte geschwängert, während Gyllenhaal und Kollegen vor allem solide fluchen und Fuquas Inszenierung zwischen Langeweile und Style hin- und herpendelt [...] Doch im Endeffekt fuchtelt er auch nur um Konventionen herum. [...]"



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KNIGHT OF CUPS - "[...] Das Gesamtkonzept leerer Menschen in leeren Leben bleibt auch als filmische Erfahrung leer. Anachronistische Sequenzen des Reichtums und dessen verschlossener Zwischenmenschlichkeit sowie abstraktes Gesprächsgut allein können nun mal keine Tiefe oder Bewegung erzeugen, wenn keine Kontraste oder gar Beobachtungen jenseits der Oberfläche passieren. Schlimmer noch: Es bleibt kaum Raum, um als Zuschauer das Innere oder nur die Bilder erforschen zu wollen, so eindeutig und künstlich jeder Zusammenhang aufgetischt wird – und das, obwohl der Film, auch explizit in seinem letzten Kapitel, nach Freiheit strebt. [...]"



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HITMAN: AGENT 47 - "[...] Skip Woods, der als Drehbuchautor zurückgekehrt ist, hat offenbar noch mehr von seinem Handwerk verlernt – und Verleiher Fox scheint entgangen zu sein, dass jener Herr mit „Stirb Langsam 5“ reichlich Karten zum Spielen verloren hat. [...] Und obwohl die Action ein bisschen Spaß von Bach abverlangen könnte, unterminiert er diesen mit platten Computereffekten (sogar unter Niveau der Vorlage) und einem chaotischen Schnitt. Dennoch könnten diese Szenen mit ihren herrlich dümmlichen Stunts Highlights in diesem gänzlich farblosen Prozedere darstellen, wenn sie nicht deutlich nach Fahrplan abgewickelt worden wären und sich vehement Konsequenzen verwehren würden. [...] Im Endeffekt heißt es: Meiden um jeden Preis. Oder die Erwartungen so weit herunterschrauben, dass man sich als Zuschauer selbst egal wird."



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)

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