Sonntag, 26. Juli 2015

Tipps vom 20.07. - 26.07.2015



MAGIC MIKE XXL - "[...] Gregory Jacobs’ Film lässt seine Recken einfach sie selbst sein und verweilt daher in ausgewählten Szenarien für längere Zeit, je mehr Möglichkeiten des Beobachtens und Vergnügens eröffnet werden. [...] Elegante wie einladende Perspektiven, anhand derer Körperbeherrschung und Körperkult im Neonlicht zur erquickenden Ekstase gelangen. Als Rhythmus geht dabei alles von den Backstreet Boys bis zu Nine Inch Nails, mit Wasserspritzern und Lederriemen, auf Stühlen und im Strahl der Schlagsahne. Erotik funktioniert hier auf mehreren Wegen, solange man sein Ding einfach durchzieht. Wenn es nach Magic Mike geht, könnte ruhig alles derart heiter möglich sein. So bleibt der Film trotz minimalistischer Substanz in seinen zwei Stunden Laufzeit ein Energieriegel voll Selbstbewusstsein, bei dem die Freundschaft so locker von der Hand geht, wie alle Beinkleider rasant abzureißen sind. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




TAXI TEHERAN - "Der Zensur im Taxi entgehen, ist mal eine gewitzte wie traurige Maßnahme; vor allem, wenn das, was aus der Projektion der Leinwand verbannt werden soll, schlicht der Lage des Alltags entspricht. Dass selbst derartiger Stoff als gefährlich eingestuft wird, ist im Gesellschaftsbild zum Iran vielleicht (leider) nicht ganz so überraschend; umso überraschender allerdings, dass Regisseur Jafar Panahi dennoch in eher leichtlebiger Tour unterwegs ist und seinen Mitmenschen zuhört, sie respektvoll beobachtet und sich mit ihnen unterhält, hilft und als vermeintlicher Taxifahrer keinen Cent verlangt. Ehrlichkeit ist schon Lohn genug, obwohl hier natürlich eine inszenierte Dokumentation abläuft und diese ihre politische Dimension recht eindeutig preis gibt. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es bei den DREI MUSCHELN zu lesen.)




MARGOS SPUREN - "[...] Der Grundtenor verbleibt dankenswerterweise nicht in jener leicht prätentiösen Weltsicht, auch wenn er nicht unbedingt die Ehrlichkeit eines John Hughes innehat. Dafür aber immerhin die Sehnsucht zum Spaß und zum Glück, wie sie die eigensinnige Margo repräsentiert und Quentin eines Nachts als Komplize mit involviert: Streiche spielen, gemeinen Ex-Freunden die Tour vermasseln und die Freiheit vor dem College genießen. [...] Hier ist nämlich neben den Retro-Anspielungen das Meiste mittelschwer süß, von den Gesten der Freundschaft und Zuneigung bis hin zum Einverständnis des Lebensweges – eine Selbstsicherheit, wie sie den Charakteren eigentlich nicht auf Anhieb zugänglich sein sollte und so manche Entscheidung in viel zu erwachsener Bescheidenheit auflöst, aber dennoch als Abenteuer für den jungen Geist erheitert. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




DAS MÄRCHEN DER MÄRCHEN - Es ist ja eigentlich so verdammt schön, dass dieser Film in seiner Eigenart schlicht existiert. Auch, dass er in einer Originalität aufgeht, die sonst eher selten anzutreffen ist, zudem recht Jodorowsky'sche Patriarchien und Bilderwelten erschafft; vom schicken Gore & Sex ganz zu schweigen. Und doch dümpeln jene drei darum aufgespannte und ineinander verwobene Episoden vor sich hin; schaffen audiovisuelle Zugänglichkeit in Prunk und Ekel, ohne aber eine emotionale zu erlangen. Man ist dieser Tage schlicht übersättigt von den wiedererkennbaren Möglichkeiten und Topoi des Fantasy-Genres und auch wenn diese mediterrane Mythologie ihre Moral eher stimmig im Hinterkopf ausüben lässt, braucht es alles doch allzu lange, um den gemeinsamen Nenner versagter Sehnsucht antreffen zu lassen. Nichts gegen ein gedrosseltes Tempo, doch selbst darin sollte man den Zuschauer fesseln können - in diesem Fall wirkt alles nur geschickt teilnahmslos. Das Prozedere strotzt zwar vor tollen Ideen, für den Zauber eines wahren Märchens reicht es leider nicht, zudem noch (je nach Zuschauer) mit ernüchternder Spaßbefreitheit zu rechnen ist. Schon was besonderes, aber nicht unbedingt gelungenes. Wer's nicht glaubt, wird es nach Ansicht des Trailers noch weniger glauben:



P.S.: Angenehmster Star-Auftritt: Stacy Martin




KÖNIGIN DER WÜSTE - "[...] Wie sie historisch dazu kommt, stellt Herzog ins Gleichgewicht mit seiner bekannteren Qualität, sinnliche Naturerfahrungen zu schildern. Eine ungewohnte Maßnahme, die nur von bedingtem Erfolg gekrönt ist. So beläuft sich die Vorstellung Bells minimalistisch und leicht klischeebeladen, während hauptsächlich das Verhältnis zu den Männern in ihrem Leben eine entscheidende Rolle spielt. Zwar besitzt Kidmans Ausstrahlung eine Frische, der jeder verfallen dürfte und so auch im Kontakt mit ihren Mitmenschen thematisiert wird – dies allein lenkt jedoch nicht davon ab, dass das romantische Verständnis des Films in einfachen Bahnen arbeitet und entgegen der Vergangenheit des Regisseurs auf kitschige Symbole setzt, anstatt suggestives Gefühlsgeschick zu vermitteln. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)


BONUS-ZEUGS:




PIXELS - "Es klingen triste Zeiten an, wenn eine Prämisse wie jene von „Pixels“ in biederer Langeweile und als „Armageddon“-Klon endet, der nicht mal ein Viertel von dessen Energie vorweisen kann. [...] Kein Gefühl für echten Spielspaß. Wie bei so manchen modernen Videogames werden überdrüssige Handlungssequenzen für Unterhaltung verwechselt, lenken aber vom eigentlichen Elan ab. Umso lähmender, wenn im Gegenschnitt zur Invasion die witzlosen Bemühungen von Mannkindern gezeigt werden, die im Frust des Berufslebens durch glatte Wohnungen schlendern, lahme Witze reißen oder soziale Kommunikationsunfähigkeit sowie sexuelle Ungewissheiten als platte Pointen verheizen. [...] Doch es gibt nicht nur Negatives über den 8-Bit-Terror zu berichten: So dürfte der Quatsch als entbehrliches Trivialkino für heiteres Hirnausschalten sorgen, bei dem kleine Kinder die Grundlagen des amerikanischen Humors kennenlernen und große Kinder Michelle Monaghan sowie eine schweigsam devote Ashley Benson angaffen können. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)

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