Sonntag, 4. Oktober 2015

Tipps vom 28.09. - 04.10.2015

Zunächst zum Monatsanfang wie gewohnt unser Überblick zum Filmmonat (in diesem Fall Oktober) auf CEREALITY.NET, einerseits in Videoform:



Und natürlich in Artikelform mit fünf Empfehlungen im Fokus:

http://www.cereality.net/thema/filmempfehlungen-im-oktober-105811

Und diesmal heißt es wirklich die vorletzte Ladung zur Hans W. Geißendörfer-Retrospektive auf CEREALITY.NET! In chronologischer Reihenfolge:




EINE ROSE FÜR JANE - "[...] Das minimalistische Narrativ erhöht zusätzlich den Druck mit einer angespannten Ruhe, in der das Figurenensemble seine Details verschlossen hält und ebenso gnadenlos reagiert. Die einzige Melancholie über diese Verhältnisse zeigt sich in Klaus Doldingers Musik, die wenig zur Rettung einspringen kann wie der blumige Titel des Films. Die Geste der roten Rose wird Jane zwar tatsächlich durch Jones zuteil, doch diese nutzt er eher aus Formalität, als Entschädigung für seine indiskrete Suche nach Informationen bei ihr. Es illustriert, wie wenig er vom wahren Leben noch hat und kennt, während es im Hintergrund an ihm vorbeizieht, wohingegen er mit blutiger Visage am Straßenrand liegt. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




MARIE - "[...] So hat es Marie am Beispiel ihrer Eltern gelernt, in einer Lethargie verwurzelt zu sein, die das Innere untereinander nicht auszusprechen vermag und stattdessen gemeinsam im Dunkeln verbleibt. Dysfunktionale Familiengeschichten als Stellvertreter nationalen Unvermögens sind im Regelfall Geißendörfers stärkstes Thema – und auch hier breitet sich der Schleier einer gläsernen Zelle aus. Diese begegnet dem Zuschauer aber mit einer Ungewissheit, die zwar auf einen logischen Schluss kommt, aber für den Großteil der Laufzeit emotionale wie narrative Eindeutigkeiten unterwandert. Schuld und Vergebung wollen zwar die Richtung lenken und Marie auf ihre Seite ziehen, doch jene einfachen Lösungen einer vergangenen Zeit sind für jene Generation kurz vor ’68 keine vertretbare Option mehr. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)


Das FILMFEST HAMBURG 2015 hat diese Woche ebenso begonnen und dabei zeigte sich bereits früh folgendes Highlight, das hoffentlich auch seinen regulären Weg in hiesige Kinos finden wird:




PRINCESS - "[...] Verläuft subtil und konkret zugleich, hat Vertrauen zum Zuschauer und macht ihn dennoch einem Schmerz bewusst, der unbequemer nicht sein könnte. Die Korrumpierung der Jugend wird kein Ventil filmischer Ausbeutung – doch der Würgegriff der Hilflosigkeit lässt sich dennoch nicht verleugnen. Im Endeffekt zeigt sich alles radikal, aber nicht zum Selbstzweck. Sentimentalität wird ausklammert wie die Sterilität eines sozialen Voyeurismus. Tali Shalom-Ezer hingegen findet eine Balance, in der Veräußerlichtes und Inneres Menschen ergeben, die feste Definitionen vermeiden und sich doch vollständig verinnerlichen lassen – selbst im psychischen und physischen Schockzustand. [...]"


(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




TURBO KID - "[...] Versetzt uns an einen Punkt zurück, an dem die einfache Kohärenz zu Rechtschaffenheit und Lebensfreude unter Buddies alles ausmachen und fesseln konnte; wo das Wohlergehen von Androiden zu Herzen geht und eine coole, rote Rüstung mit Schutzpolstern als Ereignis begeistern kann. Erst dann kommt die aufgegeilte Electro-Montage und der Spaß im Gemetzel zu launiger Ehre – nicht vor all dem, was einen echten Film ausmacht. [...]"



(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




DER MARSIANER - RETTET MARK WATNEY - Manchmal fragt man sich als Einzelkind ja schon, wie das unter Geschwistern so funktioniert. Irgendwie scheint es nämlich so, als ob Ridley Scott nun zeitweise vom Geiste Tonys eingenommen wird und in einem besonders seltenen Fall Lebensfreude in der Inszenierung ausdrückt - selbst beim Bauchtackern in "Prometheus"-Tradition. Passt aber auch zum inventiven As von Hauptprotagonist Mark Watney (Matt Damon), welcher sich nicht schlicht der Hoffnungslosigkeit eines Gestrandeten hingibt, sondern mit wissenschaftlicher Ambition und einem beträchtlichen Augenzwinkern nichts unversucht lässt, um dem Warten auf die Rettungsaktion mit Überlebenswillen entgegen zu kommen. Reichlich Disco-Beats werden seine unfreiwilligen Begleiter sowie ein Arsenal an Technik, das noch mit letztem Saft den Kontakt zur weit entfernten Erde herstellen kann.


Innerhalb von knapp 135 Minuten setzt Scott dem Panorama-Matratzenhorchdienst von "Exodus: Gods and Kings" eine Kurzweiligkeit voll galanter Technik vor die Füße, mit welcher der Enthusiasmus zur Forschung den Gemeinschaftssinn in die Welt trägt - vom Weltall aus und am Boden innerhalb der aus Kumpelehre nicht immer einig handelnden NASA. Onkel Tommy aus China hilft da gerne aus, zusammen mit einem Ensemble an sympathischen Figuren, das seinen Rollenmodellen mehr Dimensionen einverleibt als nötig. Denn folgendes sollte sich zum halsbrecherischen Finalmanöver hin inzwischen eingeprägt haben: "There's a starman waiting in the sky." und weil sich gegenseitig so selbstverständlich geholfen wird sowie das Konfliktpotenzial mit ein paar launigen (zensierten) Fucks alles Nötige erzäht, wird das Existenzmaximum von Spaßvogel Watney eine lässig-süße Kinoerfahrung mit gern ausgesprochener Empfehlung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen