Sonntag, 14. Dezember 2014

Tipps vom 08.12. - 14.12.2014

Passend zu meinem 27. Geburtstag haben wir hier den 100. Post von WITTE'S WÖCHTENTLICHE TIPPS am Start. Drum ist ein bisschen Feierlaune angesagt und wie es der Zufall so will, liegt der Fokus auf ein Revival der großartigen LONE-WOLF-&-CUB-Reihe. Auf CEREALITY.NET gibt's nämlich eine umfassende Retrospektive, für die ich alle 6 Filme besprochen habe. Eine umfassende Übersicht, inklusive Bewertung der neuen Blu-Ray-Edition,findet ihr hier:

http://www.cereality.net/thema/lone-wolf-cub-123528

Im Folgenden möchte ich jedoch zusätzlich noch der Komplettheit halber kurz die einzelnen Filme vorstellen - und ja, danach kommen auch noch andere Tipps, bin ja kein Unmensch ;) So oder so, wünsche ich wie immer viel Spaß beim Lesen!




DAS SCHWERT DER RACHE - "[...] Jene endlose Straße durch das feudale Nippon beherbergt eine stets lauernde Sucht nach Macht, die sich mit Mord und Männlichkeit zu beweisen bemüht und trotz aller Härte unbeholfen grob vorgeht. Regisseur Kenji Misumi illustriert in seiner stilistischen Grundierung allerdings eine Ruhe, welche der Abgeklärtheit seines Hauptdarstellers eindringlich gerecht wird. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




AM TOTENFLUSS - "[...] Das amoklaufende Pendant zum einleitenden ersten Teil, aber nicht minder eine Kapsel kultureller Schönheit und Poesie der Schmerzen. Schließlich sucht man hier selbst im dissonanten Schein der Macht die Wärme zueinander und verzeiht – nie wird es jedoch kalt im Fegefeuer der ewigen Hatz, daher leuchtet das Blut besonders beherrschend in dieser Energiespritze von Film."

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




DER WIND DES TODES - "[...] Doch bei jener Gewissheit des Angriffs findet er dennoch stets Momente der Ruhe, wie einst in der Stille des Regens zwischen Grashüpfern, Fröschen und Schnecken. Aber Regisseur Misumi stapelt im Angesicht dessen neue Aspekte des Genres aufeinander: der Rauch sich aufeinander türmender Ninjas, die Pistolen langhaariger Ganoven und schlussendlich ein Trupp von hundert Kriegern. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




DIE TÄTOWIERTE KILLERIN - "[...] Jene Dame vom Titel, Oyuki (Michi Azuma), stellt dabei eine interessante Parallele zu Itto Ogami, unserem wandernden Protagonisten, dar. Wie er nämlich seinen Sohn Daigoro bei der tödlichen Tour durch Japan im Karren herumfährt, so trägt sie ihr Kind als Tätowierung auf der Brust. Ihre nackte Haut dient als ablenkendes Mittel zum Mord, wie auch Daigoro per Knopfdruck Klingen und Kanonen aus seiner Kutsche zur Verstümmelung hervorzaubern kann. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




DER WEISSE PFAD DER HÖLLE - "[...] Oft gleiten in diesem Film Körper bewusst unter Wasser ab, um in dessen Stille auszubluten. An Land sprießt jenes Blut dann auch ungeniert wie aus Geysiren – selbst der Tod besitzt ein Eigenleben. Dieses Einverständnis halten natürlich nicht alle Charaktere in diesem Film, gütige wie auch böswillige streben nach Idealen einer meist vergänglichen Macht. Sie sind Feuer und Wasser. Das gehört natürlich auch zur Natur des Menschen und geht nicht ohne – die Balance dazwischen muss auch nicht wirklich schön sein und ist ja hier nicht umsonst in der Hölle vertreten. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




BLUTIGER SCHNEE - "[...] Die Luft brennt, bei Nebel und im Moor, sobald die Klingen blitzen. Die mystische Macht hält sich aber dennoch am Prinzip des klassischen Duells und kocht auch nur mit Wasser, wenn es ums ehrenvolle Sterben geht. Zum letzten Showdown jedoch ziehen sich die Armeen auf Skiern warm an, ehe sie halbiert und von Kugeln durchsiebt werden. Der weiße Pfad im brenzligen Schnee ist nun mal für Ogami und Sohn prädestiniert – und da fließt die Energie so bedacht wie eine sanfte Schneeflocke in der Nacht [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)




ANNIE - Mit keinerlei echten Erwartungen in ein Musical zu gehen, kann letzten Endes eine recht beglückende Angelegenheit darstellen (hab ich dieses Jahr mit 'Rocky - Das Musical' schon erlebt), erst recht, wenn man jetzt nicht zwangsläufig oft auf den Pfaden jenes Genres unterwegs ist. So verirrte ich mich auch in Will Glucks Adaption des x-mal verfilmten Broadway-Evergreens 'Annie' - eine Vorlage, die offensichtlich nicht allzu hohe Ansprüche in Sachen Storytelling verfolgt und eine inzwischen mächtig ausgelutschte Sage vom armen drolligen Pflegekind abgrast, in der das genannte Gör von einem griesgrämigen reichen Sack zu dessen eigener Profilierung aufgegriffen wird, jedoch im Verlauf des Zusammenseins dessen Herz erobert und zum Besseren läutert. Regisseur Gluck zieht aus dieser gängigen Ausgangssituation allerdings seinen euphorischen Nutzen und gibt gnadenlos Vollgas mit einer schon anfangs ungeniert-visualisierten Musikalität. Das Schicksal des titelgebenden Waisen (Quvenzhané Wallis) wird fix etabliert, inklusive aller noch so harter, erwartbarer Klischees, aber so frisch in der rasanten Methodik der Selbstverständlichkeit, dass das Lachen nimmer aufhört.


Funktioniert deshalb, weil fast pausenlos Troma-artig Gags verstreut werden und mit abwegiger Doofheit immer wieder überraschend aus der Ecke springen, einen mit Zucker bewerfen und zusätzlich reichlich Energie-geladene Pop-Arien zelebrieren. Der bunt zusammengewürfelte Cast kennt da auch keine Grenzen, gibt sich haltlos drollig und quietschvergnügt, jumpt und macht Radschläge in einem Fantasie-New-York buntester Plakativitäten - selbst Rose Byrne! Jeder macht sich zum liebenswerten Affen und da ist man durchweg gespannt, welchen verhonkten Blumenstrauß sie als Nächstes aus dem Hut zaubern oder wie lange der spärliche Plot noch mit ablenkenden Kurzweiligkeiten und Melodien vorausgezögert werden kann. Und wenn man da noch nicht fassungslos vor Hysterie im Kinosaal zappelt, kann man sich ebenso noch die positive Tendenz zur digitalen Überwachung einverleiben, sobald Jamie Foxx als Handy-Mogul Will Stacks seinem neuen Schützling mit der neuesten Technik ein offensichtlich besseres Leben verspricht und damit auch stets behilflich bei den eventuellen Suchen und Chases des Films ist.



Zwischendrin schafft jene aufgebaute Sympathie des unbedarften Spaßes aber auch - gleichzeitig grenzwertig und dennoch effektiv-treffend konstruiert - eine universelle Verbindung zum vergnügten Charakter-Ensemble, wodurch dessen musikalische Ausbrüche als Ausdruck seiner selbst, trotz relativer Qualität in Komposition und Choreographie, im Herzen landet. Das braucht man auch gar nicht mehr wirklich Guilty Pleasure oder wie auch immer nennen, wenn man vor Begeisterung kompromissloser und virtuos-blödelnder Niedlichkeit sowie Romantik (Sitcom-artiges "Uuuuuuuuuhhhh!" am Start!) so viel Spaß hat wie bei kaum einem anderen neuen Film in diesem Kinojahr. Auch gerne in der deutschen Synchronisation, die recht gelungen Wortspiele umsetzt ("Fruchten sie sich vor mir?"), vor allem aber in der Song-Sektion bekloppteste Übersetzungsarbeit leistet ("UNSER LEBEN IST VOLL KRASS") und eine schicke dicke Schere zwischen Synchronsprecher und Sänger für gewisse Rollen schafft - Highlight: Jamie Foxx' Helikopter-Fenster-Motivations-Powertune "The City's Yours".

Hab ich schon erwähnt, dass die Musical-Einlagen ungefähr so unvermittelt losbrechen, wie bei einem Billian-Schlagerstreifen? Wer da schon seinen Spaß hatte, wird hier ebenso ausrasten, sehe ich mal voraus. Ab 15. Januar auch für die normale Öffentlichkeit im Kino zu sehen. Downloaden geleakter O-Ton-Dateien sind in diesem Fall leider doch doof.




THE GAMBLER - "[...] Im Einverständnis zueinander gibt es letztlich gar nichts zu sagen, außer die gegenseitige Hilfe zu fördern. Solche Entwicklungen geschehen jedoch unter vorgehaltener Hand und fließen heraus, sobald die Zeit reif ist. Der ausgefuchste Plan eines Mannes, der von außen hin keinen Scheiß auf Drohungen und Schulden gibt und auf das Glück vertraut – aber dennoch wie befreit von allem davon rennt, sobald es von ihm weggeputzt wurde und er von vorne beginnen muss oder will. „Fuck You“ sagt er da; so einfach haben sie ihn nicht in der Tasche. Und ähnlich eigensinnig gibt sich auch Wyatts Film. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)


BONUS-ZEUG:




Der pure Wahnsinn aus den USA wird endlich aufgedeckt...als totales Zelt der Heiterkeit! Ein cooler Held in den Rängen der Geheimzentrale erlebt ein dickes Abenteuer voller sexy Damen, vieler Dollar und cooler Knarren. Keine Macht dem Kriminellen!




EXODUS - GÖTTER UND KÖNIGE - "[...] Was schon durch Cecil B. DeMille zu einem gigantischen Epos göttlicher Rache und atemberaubender Spezialeffekte aufgezogen wurde, erlebt hier seine Blockbuster-Reinkarnation, zum Leben erweckt durch ein Heer an Digital Artists, die selbst im Abspann mehr Platz und Zeit erhalten, als der Rest des Staff. Den Fokus aufs Spektakel konnte man schon zu damaligen Verfilmungen nicht von der Hand weisen; Scotts Werk gebiert sich da nicht anders, verleugnet aber den Sensationalismus des eigentlichen Fantasy-Stoffes zugunsten einer Rationalisierung, die in entscheidenden Momenten jegliche Relevanz seiner selbst unterminiert. [...]"

(Die komplette Kritik gibt es auf CEREALITY.NET zu lesen.)

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