Samstag, 14. September 2013

Tipps vom 09.09. - 15.09.2013



HANNA AMON - Wie sieht das Nachkriegskino des umstrittenen Veit Harlan aus, in diesem seinen zweiten "Comeback" (nach 'Unsterbliche Geliebte' aus dem selben Jahr, 1951)? Absolut wahnwitzig!

Er stattet das eigentlich recht biedere (Pro-)Inzest-Melodram mit Verweisen auf die christliche, animalische (!) und vorrangig-fokusiert ägyptische Mythologie aus, die in einer ultrabizarren Traumsequenz gipfelt, die auch den letzten Funken Rationalität vom Rest des Films zersetzt.

Dieser ist sowieso schon von Anfang an dank seiner grobkörnig-kotzigen Agfacolor-Optik, direkt aus 'Opfergang' & 'Immensee'-Tagen, und seinem hyperventilierenden Darstellerensemble jenseits aller Vernunft und erst recht der damaligen Eskapismusromantik des deutschen Nachkriegskinos (welches ja sowieso noch im Bewältigungs-Genre Halt suchte).

Hier erschafft sich eine schrullig-keimige Irrealität, innerhalb morbid-ausgestatteter Gutshäuser und unheilvoll-prunkvoller, dekadent-dementer Semi-Adel-Katakomben - unterlegt mit erdrückenden Todeschören - die von der haltlos-entgeistert-intriganten Manie ALLER Charaktere in ein durchtrieben-finsteres, krankhaftes Szenario hineingezogen wird.

Hinzu kommt, dass unsere "Protagonisten" allesamt wie hypnotisiert agieren (allen voran die 'Reichswasserleiche' Söderbaum), ähnlich wie in Werner Herzog's HERZ AUS GLAS, die sich dann gebannt wie Raubtiere stechende Blicke austauschen - ein Pandemonium extatisch-verzerrter "Gefühle" - hier wie zahlreiche, aus früheren Harlan-Werken übernommene Stilelemente, in solch hervorstechend-verrottete und siffige Krebsgeschwüre von Zelluloidabbildungen gehüllt, dass es einem durchweg schaudert, wobei der Film zudem auch höchst amüsant geraten ist.

Und darausfolgend ist er auch noch unfassbar faszinierend anzusehen, dieser epochal-erschlagende, giftig-delirierende Schlund des wohl dämonischsten und verblendetsten Heimatfilms seiner Zeit, den nur ein dämonisch-verblendeter Fieberregisseur wie Harlan drehen konnte - SEINE offensichtliche Prognose für die Nachkriegszeit: unsere Seelen bleiben eklig.

Weil es ja nicht komplett so kam, bleibt trotz Vorbehalte meinerseits zu seiner umstrittenen Person, vorallem die Erkenntnis: HANNA AMON war eine einmalige (und ideologisch ausnahmsweise nicht aufdringlich-rassistische, nicht mal wirklich konservative, sondern düster-zelebrierende, nihilistische) Erfahrung!




HERBSTROMANZE - Menschen und Kulissen durchweg entsättigt-blass - ein herbstlicher, zombiefizierter "Heimatfilm" von Porno-Inszenator Jürgen Enz, in dem hässlich-barttragende Ekelkerle und bereitwillig-entblößende aus-der-Disco-rekrutierte Model-Damen unter minimalistisch-trostlosen Cheapo-Synthesizer-Strings - merkwürdigerweise in lyrische Kapitel eingeteilt - mondän-vergängliche Intrigen, streng-triviale Kaffeekränzchen, entgeisterte Freizeitaktivitäten und fast ausschließlich-körperbetonte Liebeleien erleben.

Selbst Rückbesinnungen vergangener Romanzen mancher älterer Figuren werden zwar ausführlich in schwelgerischer Nostalgie besprochen, jeder Versuch diese aber wiederzubeleben, scheitert bereits (wie jeder Anflug von Passion in diesem Film) an der versperrten Emotionsoffenbarung der Darsteller - ein trübseliges Unterfangen, dass dem wolkenverhangenen Ambiente und seiner lauen, doch spröden Luft absolut gerecht wird.

Sobald wir aber am geradezu sinnfrei-betitelten Kapitel "Herbsttage" ankommen, sind unsere Charaktere schon so artifziell-oberflächlich und von unsichtbarer Hand gesteuert (symbolhaft dafür steht die bieder-choreographierte Sichelparade), dass jede Menschlichkeit verbannt scheint und ebenso monochrom-pragmatisch abfärbt wie die minimalistisch ausgestatteten Sets.

Der hobby-thespische Charakter Casper Leroy klärt das dann auch ganz schnörkellos theatralisch auf: "Die Schauspieler werden verheizt, zu Puppen gemacht und dann drehen die alles in einer Einstellung durch." - da können sogar die unschuldigen Hundewelpen als einzige "echte" Herzensseele des Films nur schwer gegen ankommen.

Diese Apathie lässt unsere "Liebenden" sich dann auch in geistesabwesende Zeitlupensequenzen verlieren, welche die innere und äußere Resignation der Charakterhüllen & Naturszenarien nur noch beschleunigt, was dann in dem darauffolgenden Kapitel "Abschied" gipfelt - wo dann auch der Sex die Gefühle längst ersetzt hat und in roher Gewalt und zielloser Verzweiflung ausartet.

Selbst die einzige wirkliche Charakterentwickung, die darin schlussendlich durchgemacht wird, und eigentlich als Katharsis wirken sollte, erscheint letzten Endes geradezu bitter und setzt dem Film damit einen finsteren Schlusspunkt, den man zudem oberflächlich-verharmlosend, aber mit schwerem Herzen zu vertuschen versucht.

Eine verblüffend-sonderbare Naturshow, dieser mit ultra-artifiziell-vermittelten Emotionen angefüllte "neue deutsche Heimatfilm [...] der Film unserer Zeit, DER Heimatfilm" - eine entzauberte Romantikdemontage im verschleiert-kühlen Sleaze-Look. Nicht mal wirklich ein Film zum Belächeln, macht er die Fassade idealisitieren Kitsches so krass transparent, dass die abgrundtief-vergiftende Verbitterung dahinter allzu deutlich hervorscheint.




UNTER DEN BRÜCKEN - Ein vollends humanistischer, herzerwärmender Seemanns-Film von 1945, der in seiner solidarischen Gutmütigkeit im krassen, wohltuenden Gegensatz zum Unterdrückungsapparat der Nazis stand, eine ideal-romantische und leichtfüßig-sehnsüchtige Welt erschafft, in der sich die Menschen bedingungslos helfen, lieben, versorgen und auf dem Akkordion Lieder in die Nacht strahlen.

Die Szene, in welcher der kernig-gewitzte Carl Raddatz der aufgelesenen, unsicher-bekümmerten Hannelore Schroth die Geräusche auf seinem Kahn erklärt, um ihr die Angst vor denen zu rauben, gehört wohl zu den süßesten Sequenzen, die ich in letzter Zeit genießen durfte. Und auch sonst brilliert UNTER DEN BRÜCKEN mit seiner durchgehend-liebevollen Charakterzeichnung, hervorragenden Bild- & Tongestaltung, sowie seiner herzerweichend-sorgsamen Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und allgemein Menschlichkeit.

Ab und an braucht man eben so einen richtig tollen, unprätentiös herzlich-optimistischen Gutmenschenfilm wie diesen - damals wie heute - gegen die ernüchternde Verbitterung gegenwärtiger Verhältnisse. UNTER DEN BRÜCKEN & auf dem Wasser lässt's sich leben - welch eine wohlige cineastische Reise das war.




HIMIZU - Shion Sono's abwechselnd quirlig-bizarre und hart-sadistische Dystopiefantasie nach Fukushima, in der ein abgestumpfter Fischersjunge in eine verschlingend-rabiate Spirale der Schulden, Missbrauch, Mord und auch Obsession gerät, weil ganz Japan nach wiederholten Katastrophen verrückt geworden ist und mit den verzerrten Realitäts-Verhältnissen nicht mehr klarkommt - vergängliche Hoffnungsvorstellungen, Wut, Sucht nach Zuneigung/einem Platz in der Welt, verklärt-gutmeinende Aufmunterungsversuche, Verführung zur Gewalt und brutale Ausbeutung gehen hier Hand in Hand, in dieser vollgepackten, über 2 Stunden langen und dennoch rasanten Bizarro-Unterschichten-Milieustudie.

Im Verlauf erhebt sich dann aus der Zerstörung (welche Sono in den echten Trümmern abgefilmt hat) noch weitaus mehr Zerstörung - sprich: unmenschliche Unterdrückung der Armen durch Geldeintreiber (PIETA lässt grüßen), Eltern die ihre Kinder tot sehen wollen (wegen der Versicherung & Schulden), Amokläufe und Raubmorde aus profunder Verbitterung. Und das Schlimme ist: es braucht in Wirklichkeit schon lange nicht mal mehr einen radioaktiven Tsunami, um solche menschlichen Tiefen hervorzurufen.

Doch auch hier stirbt die Hoffnung zuletzt...

Bevor ich hier mit Predigen anfange, stelle ich einfach mal klar: der Film war eine wilde und eindringliche Fahrt durch die Apokalypse - und so sehr Sono seine Protagonisten und ganz Japan durch ihre persönlichen Höllen schleift, so möchte er ihnen am Ende doch gnädig sein: es gibt eine Zukunft - wir alle können, wir alle müssen es schaffen.

Echt abgefahrenes Bewältigungskino!




DIE KATZE - Meisterlich-energiegeladener, konzentriert gestalteter und gespielter Banküberfall-Thriller von Deutschland's Vorzeige-Genrefilmer Dominik Graf, mit einem Götterensemble am Start: George, Landgrebe, Hoenig, Richter und Kemmer - strapazieren sich intensiv-naturalistisch auf's Äußerste, im Spannungsfeld Düsseldorfer Betonschluchten.

Probek (Götz George) manövriert von einem Hotelfenster aus seine 2 Kollegen (Heinz Hoenig, Ralle Richter) durch einen Banküberfall, beobachtet alle Handlungen der Polizei (die er selber gerufen hat!) und gibt sie per Funk in die Bank durch, lässt sich auch zur Entspannung von der Frau des Filialleiters, Jutta (Gudrun Landgrebe), mit der er schon länger eine Affäre hat, besteigen.

Mit ihr leitet er dann auch die nächste, entscheidende Phase des Unternehmens ein, während die Polizei & das SEK unter Leitung des verhandlungssicheren Cop-Boss Voss (Joachim Kemmer) den befreienden Gaseinsatz planen, was Probek natürlich alles im Vornherein durchdacht hat. Doch wirklich alles?

Wie's weitergeht, verrate ich an dieser Stelle lieber nicht, garantiere jedoch dafür, wie reißerisch-spannend und unverblümt-methodisch das kriminelle Mastermind-Geschehen inszeniert wurde.

Pure, kompromisslos-nihilistische Beglückung, zeitlos starkes Actionkino mit einem richtig brachial-eskalierenden Finale!




SUMMER WARS - Aiaiai, man liest ja so einige polarisierende Meinungen zum Film - der Grund lässt sich schnell darin finden, wie beschwingend-herzlich und harmlos-kitschig er doch ist, mit einem nervös-unbeholfenen Technokrat-Nerdling Kenji als Protagonisten, der bei der weitreichenden Landfamilie seines Schwarms den Sommer verbringt, dass jedem Zyniker der Kopf explodieren dürfte - erst recht wo er so dick Familien-zentriert und Technik-kritisch gestaltet ist.

Doch sobald alle (wortwörtlich: ALLE) zusammen darum kämpfen, Kenji's Namen reinzuwaschen, weil man ihn für eine massive Hackerbedrohung verantwortlich macht, die das ganze Leben in Japan durcheinanderbringt, da dies quasi komplett von Technik kontrolliert wird (kann man ruhig zugeben: True Story) und das Schicksal der gesamten Welt bedroht (wie in jedem modernen Blockbuster, newa? ;D), entwickelt sich daraus ein richtig gewitzt-unterhaltsam-frenetischer, gelungen-spannender Cyber-Popcorn-Thriller, welcher so einige optisch-bombastische und emotionale Höhen/Tiefen um die übergreifenden Konstanzen "VERANTWORTUNG" & "ZUSAMMENHALT" bereithält.

War ein langer Satz, ich weiß. Dafür jetzt ein (relativ) kurzer: SUMMER WARS ist ein leidenschaftliches, animiertes (vorallem im Showdown erst geradezu Disney-Zauber-haftes, dann zähneknirschend-knalliges) Grand-Scale-Familienabenteuer und konnte mich recht gut beglücken. Eine bunte Liebeserklärung an das archetypische Sommer-Blockbusterkino (worauf der Titel ja schon hinweist).




AIDS - DIE SCHLEICHENDE GEFAHR - Ähnlich episodisch aufgebaut wie ein typischer Reportfilm, geht dieses Aufklärungs-Exploitationdrama durchweg schonungslose Wege in schmierige Milieus, psychische Missstände und zukunftsfreie Liebesversuche, die das Deutschland der 80er Jahre allgemein zu bieten hatte - verdichtet durch einen unheilvoll-erdrückenden Synth-Soundtrack (und seinem finsteren NDW-Liedgut), der eindringlich mit den spartanisch ausgeleuchteten Moloch-Szenarien und heruntergekommen-hilflosen Figuren kooperiert.

Die durchgehende Sehnsucht nach Romantik und einem sorgenfreien Leben in allen Geschichten bleibt nur ein unerfüllbarer und durch den HIV-Virus jäh abgewürgter Traum, der nicht mal durch die Beratungsstunden des rahmenbildenden Aids-Doktors wieder aufgebaut werden kann - der Abspann lässt uns im kühl-nebulösen Morgenlicht & unter der Macht der pulsierenden Staccato-Bässe und peitschenden Snares ganz verkümmert zurück.

Ein recht brutaler, wenn auch kostengünstig produzierter Weckruf, der sogar ein recht versöhnliches (allerdings nicht klischeefreies) Verständnis für die Homosexuellenszene aufbringt und trotz teils exploitativer Naivität, auch ohne direkte Zurschaustellung der Krankheitssymptome, seine belehrend-pessimistische Wirkung nicht verfehlt. Insgesamt natürlich nicht so authentisch und langsam-zersetzend wie der 10 Jahre später erschienene "KIDS", aber dennoch ein durchaus depressiv-abfärbender Gesellschaftsschocker.




THE FINAL CUT - Ein Adrenalin-haltiger, doch behutsamer Sprengsatz-Entschärfungs-Actionthriller mit möglichst-massiven Explosionen, erschaffen in der Folgezeit der World-Trade-Center-Bombenanschläge von 1993, der nicht nur einigermaßen verstörend die Paranoia und pessimistischen Schockzustände jener Zeit widerspiegelt, sondern diese zudem in ein dringlich-ironiefreies Katz & Maus-Spiel bettet, mit Sam Elliott als aufgekratzt-zielstrebigen, T-Shirt-tragenden, Bombenexperten (und ab und an Frauenhelden) John Pierce - eine Art Vorgängerversion von 24's Jack Bauer, dessen langjährige Serie dieser Film in Sachen Stil, Terror-Thematik und kinetisch-intensiver Storygestaltung schon ein gutes Stück vorwegnimmt.

Doch er begibt sich zum Finale hin in einen psychopatisch-perfiden Abgrund, mit dem Kampf um die "menschliche Bombe", der die Nervenstränge der Protagonisten zur totalen Konzentration zwingt und zu zersetzen droht, während der Soundtrack zusammen mit dem endlosen Schweiß der Entschärfer pumpend vorandrescht.

Recht saftige, höchstspannende und konsequent-unheilvolle Terror-Tension - ein recht unterschätzter Film über die Bedrohung von innen - welche später in ARLINGTON ROAD nochmal verstärkt erforscht wurde.




DER AUSGEFLIPPTE COLLEGE-GEIST - das ist Tom Nolan in der Hauptrolle, als sprücheklopfender Schwerenöter Billy, der seinem frigiden Schwarm Judith Hightower an die Wäsche will, aber partout kein Kondom findet. Auf der Suche nach einem penisgroßen Gummimantel gerät er allerdings in einen Autounfall und soll ins Jenseits übertreten.

Doch frech wie er ist, entflieht er vorzeitig dem Sensenmann und versucht mit lockerem Ehrgeiz, endlich zum Schuss zu kommen. Besitzt zudem nun die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen, spielt damit seinen spießigen Widersachern ein paar ulkige Streiche und schaut sich auch mal kichernd-unbemerkt in der Mädchendusche um.

Doch dann verliert er Judith aus den Augen, macht auf seiner Suche nach ihr Bekanntschaften mit mehreren charmant-frivolen Damen, fies-trotteligen Rektoren, Chaos-Cops und verpeilten Buddies, während allesamt durch eine schön-Sprüchegefüllte Blödelsynchro ihr gewitztes Sprachohr in die Welt setzen.

Schlussendlich gerät Billy auf die obligatorische, große Party (wo er selber als großer "Ebermeister" die Wahl zum neuen Ebermeister moderiert - don't ask), teilt Lebensweisheiten an seine latent-verliebten WG-Mitbewohner aus, schießt seine vermiefte Judith off-screen in den Wind und findet schlussendlich seine große Liebe: die französische Schulspenderin Madeleine, die durch ihn inspiriert den Lehrertag in den Partytag umtauft.

Doch muss er letztendlich doch noch in den Himmel? Diese konfliktreiche Antwort liefert nur eine Besichtigung dieses (zumindest auf deutsch) ausschließlich auf VHS erhältlichen Films.

Vollends bekloppter College-Spaß auf unterdurchschnittlichem Budget, mit einem flott-unbedarften Tempo, Budenzauber-Effekten, jugendlichem Esprit, reichlich nackter Haut und ganz viel ausgelassener Abfeierei.




COCONUTS - Überdreht-skurriler, unfassbarer Actionkomödien-Ganoven-Anarchismus aus Österreich.

Eine comichaft-freiförmige Abenteuer-Farce, die nur so vor eigensinniger Energie strotzt und als surreal-bizarre Slapstick-Parade durchgeht, zudem einige unvermittelte Musical-Einlagen bereithält. Klingt wie HUDSON HAWK, ist auch fast genauso toll.

Was es genau mit der Handlung des Films auf sich hat, lässt sich ganz grob damit umschreiben, wie der Wiener Ganove Grein (Hanno Pöschl), den jeder 'Wichser' nennt, seine Komplizin Vera (Olivia Pascal) über ganz Europa aufsucht, weil sie deren erbeutetes Geld für sich allein mitgenommen hat - im Grunde jedoch für Mafiaboss Siemann (Mario Adorf) arbeitet, der Grein und seinen Hobby-Schauspieler-Kumpel Bosch (Rainhard Fendrich) für einige brisante Jobs anheuert.

Doch mit diesen Knallschoten wird selbst das klassischste Verbrechen zur unvorhersehbaren, bleihaltigen Achterbahnfahrt, schlussendlich über die ganze Welt. Ich beschwöre dem unvorbereiteten Zuschauer: was hier alles noch passiert, kann man einfach nicht voraussehen, spätestens beim recht abrupten Ende bleibt einfach die Frage: WAS SOLLTE DAS ALLES? Totaler Wahnsinn!

Gefüllt wird dieser leichtlebig-actionreiche, Konsequenz-freie Plot mit wild-albernen Szenarien, die bar jeder Rationalität arbeiten und in ihrer Zerfahrenheit manchmal schwer greifbar werden (besonders im ersten Akt) - trotzdem durchweg unterhaltsam bleiben und ab und an ein Stück erotisch-simplistische Romantik/machomäßige Unromantik versuchen (weil die Pascal sich natürlich wie in jedem ihrer Filme auszieht), auf jeden Fall reichlich flotte Ballereien, eine gute Menge plakativ-verspritztes Kunstblut und explosive Karren-Schlachten bereithalten (deren haltlos-nihilistische Kombination wohl die etwas übertriebene, durchaus veraltete FSK-18-Freigabe erklärt).

Zudem punktet der Film natürlich mit von der Produktionsfirma LISA-FILM-altbekannte, aus dem menschlichen Mundwerk erzeugte Bremsgeräusche, sowie dem ewigen Lachgaranten 'Sprechende Tiere', auch wenn diese neben ähnlichen Blödel-Stilmitteln wohl nur speziell mich und andere Blödiane ansprechen dürften.

Was bleibt aber dann noch für ein Gesamteindruck? Ehrlich gesagt, weiß ich das selber noch nicht ganz, aber eine überwältigende, ulkige Tour war COCONUTS allemal! Die Ösis haben wie immer einen an der Waffel! :)

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