Sonntag, 8. September 2013

Tipps vom 02.09. - 08.09.2013



DIE EISERNE ROSE - Ein frisch verliebtes Pärchen begibt sich nach einem tänzerischen Ausflug auf einem menschenleeren Bahngelände in die offenen Tore eines öffentlichen Friedhofs, frönt dort der körperlichen Liebe.

Als die Nacht jedoch hereinbricht, scheint der Friedhof ohne Ausweg - er hat sich in eine massive, labyrinth-artige Zwischenwelt verwandelt, in der unser Pärchen zwar vor Angst umherflüchtet, allerdings zwischen den gothisch-verrankten Grabsteinkreationen auch einige unerklärlich wunderbar-eindringliche Momente (zusammen mit dem Zuschauer) erlebt, auch wenn es sich ab und an heftig zankt.

Schließlich wandern die Geister der Verstorbenen in die Wahrnehmung unserer Protagonistin und verführen sie vollends in ihre spirituelle Wesensstufe, in der sie ebenso schwärmerisch herumtänzelt, wie mit ihrem Liebsten - Love on first sight, bis über den Morgengrauen hinaus. ER jedoch wurde nicht miteingeweiht und muss die harte Tour in das Totenreich aufnehmen. Geistig vereint werden sie am Ende scheinbar trotzdem.

Bei diesem Rollin-Werk schätze ich wieder mal besonders, wieviel Herzblut, Leichtlebigkeit, Stimmung und auch Kopfkino er aus einer wirklich ökonomisch konzipierten und inszenierten Grundidee herausholen kann. Dies gelingt vorallem durch eine kontrast- & detailreiche, behutsame Bildkomposition, einem auf 2 besonders starke Musikstücke konzentrierten Soundtrack, einem geradlinigen Fokus auf 2 leidenschaftliche Darsteller und einem übernatürlichen Abenteuersinn inmitten eines mysteriösen Nebel-&-Finsternis-Universums, in nur 80 Minuten Laufzeit.

Schnörkellos-unaufgeregte Phantastik-Wanderung im Bann der Nacht, mit sehnsüchtigen Zwischenstops an Rollin's Lieblingsstrand aus (fast) jedem seiner Filme - echt liebenswert :)




PAIN & GAIN - Eine dumpfbirnige Rasselbande durchgeknallter Muckibestien auf Steroide erfüllt sich im ultraschludrigen Machowahn durch unfassbar-menschenverachtende Taten den amerikanischen Traum - und verasseln sich selbst so sehr, dass man ihnen auf die Spur kommt, in einer brachialen Räudenwelt im Hochglanzlook - welche zudem auf einer wahren Begebenheit basiert.

Dieser wohl beste Film von Michael Bay seit THE ROCK sprüht nur so vor verkommener Assi-Energie, knallt einem haltlos versiffte Bilderwelten mit einem pochenden Finster-Score vor den Latz, die als diabolisches Gegenstück zum gestalterisch recht ähnlichen SPRING BREAKERS stehen.

Die "Protagonisten" spritzen und schnupfen dabei soviel und geben sich dermaßen dem ekstatisch-schäbigen Psychowahnsinn hin, dass man sich selbst vergiftet vorkommt, wie heißblütig-keimig schweißverschmiert und blutgeronnen der Film einen in seinen absurd-wilden Bann zieht (der zudem eine gute Menge krassen Humor vorweisen kann).

Das pure Chaos in Miami - die Bodybuilder-Hölle auf Erden! Exzessives Schlammwühlen im Hyperrausch! Endlose TEAM JESUS-Shirts und Koksorgien! Grenzenlos-moralfreie Abgrundshow mit Elektroschocks und gegrillten Händen!

Mein Gott, wie furchtbar unterhaltsam und intensiv anarchisch :)




BATMAN - Meine früheste Erinnerung in Sachen Film war es, diese Tim-Burton-Comicverfilmung in ganz ganz jungen Jahren bei seiner Free-TV-Premiere auf ZDF gesichtet zu haben. Seitdem stecke ich voll und ganz in der Materie drin, hab die damalige VHS zum Film gefühlte 300mal verschlungen und jede weitere (und vorherige) Zelluloid- und TV-Inkarnation des Charakters begeistert aufgesogen.

Nun hab ich mir die Blu-Ray zu diesem Schlüsselwerk besorgt und bin nach Jahren des Nolan-Universums überrascht, wie der damalige realistische Grit dieser Verfilmung hier ganz klar eine Mélange aus präfaschistischem Weimarer-Republik-Expressionismus (inkl. hebräischer Schaufensteranzeigen!) und 1930er-Hardboiled-Noir-Gangstertum alà James Cagney repräsentiert - man lernt nie aus!

Erst recht nicht in dem Sinne, wie dieses stimmig-massive Produktionsdesign und Burton's (auch thematischer) Fokus auf diese Ästhetik noch immer hervorragend funktioniert, auch wenn das Universum dieser Verfilmung zwar in den 80ern zu spielen scheint (wegen der PRINCE-Mucke, dem vom Joker unterwanderten Yuppie-Schönheitswahn, etc.), aber ganz getreu in der Vergangenheit der Vorlage verwurzelt ist, ähnlich zeitlos wirkt wie in Terry Gilliam's BRAZIL.

Der Rest ist natürlich noch immer so gut wie damals und ich werde sicherlich kein Neuland betreten, wenn ich euch erkläre warum. Batman ist Batman ist Batman. Und wenn die damalige Wild-Card Michael Keaton schon im Handumdrehen zum besten Batman überhaupt wurde, kann die jetzige Wild-Card Affleck am Ende mitunter auch nicht unbedingt schlecht dastehen. Der Charakter an sich funktioniert einfach immer noch und wird es auch für eine ganze Weile bleiben - Wiedersehen macht Freude!




DEAD SUSHI - Nach dem eher enttäuschenden ZOMBIE ASS von Noburo Iguchi war ich echt froh, dass ich bei seinem DEAD SUSHI doch wieder herzlich lachen konnte. Zur Story: Keiko's größter Traum ist es, Sushi zu machen, da sie es schon von ihrem Vater gelernt hat - doch alle stehen ihr im Weg bei dem Restaurant, in welchem sie als Kellnerin arbeitet (und wo keiner RICHTIG Sushi drauf hat!).

Aber wie in RATATOUILLE kommt schließlich unter Ägide des weisen Gärtners Sawada (ehemaliger Sushi-Chef, der jetzt panische Angst vor Messern hat, welche er später überwinden muss) ihr großer Moment und stellt den unfähigen Chefkoch vor versammelter Kundschaft (dem überheblichen Komatsu Pharmakonzern) bloß - es kommt zu Handgreiflichkeiten, doch Keiko ist zudem noch Martial-Arts-Expertin und zieht allen damit recht ulkig die Hosen runter - ein wunderbarer Spaß voll entblößender Kampf-Choreographien!

Doch viel schlimmer wird's für alle, als sich ein alter Erzfeind der Komatsu, Dr. Yamada, aus Rache einmischt und Ärger verursacht - mithilfe eines Serums, welches lebende UND tote Kraken & Sushi-Stücke zu fliegenden Killermaschinen mutiert und deren Opfer in Untote verwandelt. Nun muss sich die gesamte Truppe (sogar die hedonistischen Pharma-Oberbosse, die das Sushi am Liebsten von halbnackten Frauenkörpern goutieren) gegen die angreifenden Meereskreaturen verteidigen, die zudem mit Säure und ganz kleinen Zähnchen angreifen!

Der Film strotz Iguchi-typisch vor durchgeknallten Splattergags, schrullig-bekloppten Dialogen & Situationen (wo alles von den Figuren ultraüberdreht ausgesprochen wird, was gerade Schlimmes mit ihnen passiert), liebenswerten Charakteren (ein sprechender Sidekick-Sushi für Keiko!!!), hyperbilligen CGI-Effekten und vielen drollig-originellen Bizarro-Ideen, in einem durchweg flotten Tempo und leichtlebig-kurzweiligen Handlungsverlauf - ohne abbremsende Tragik oder tiefgreifende Dramatik, wie es sich für eine haltlos-vergnügliche J-Horror-Komödie gehört.

Sushi mag zwar nicht mein Leibgericht sein, aber diesen Film ♥ ich. (Mal nebenbei: Filme, in denen genussvoll und oft gegessen wird, mag ich irgendwie generell sehr gerne - wahrscheinlich weil es im echten Leben auch soviel Spaß macht^^)




CHRISTINE - Carpenter erzählt eine magisch-makabre, Faust-ige Jugendfabel von den bösen Verführungen eines missanthropisch-diabolischen Höllenautos und der unsterblichen Macht des Rock'n'Rolls, schlägt dabei sogar eine rahmenbildende, autobiographische Brücke.

Angefangen bei "Christine's" Geburt in einer Detroiter Autofabrik Ende der 50er zu den Tönen von "Bad to the Bone" (in ihrem Autoradio laufen sowieso durchweg Rock'n'Roll-Oldies, die ihre Stimmung widerspiegeln), chronologisiert er ihren Werdegang 20 Jahre später (1978 - das Jahr von Carpenter's Durchbruch HALLOWEEN) in Kalifornien - wo sie von hormonverdröhnten High-School-Archetypen und Social-Outcasts aufgelesen wird, die sich durchweg mit Stephen-King-etablierten Greuelfiguren rumschlagen müssen (deren Anführer 1:1 John Travolta's Figur in CARRIE nachempfunden ist) und allmählich mithilfe der (höchst eifersüchtigen) Verführerin Christine eine mörderisch-selbstzerstörerische Mutation erleben - bis hin zum infernalischen Showdown, wo der endgütlige Exorzismus gegen die Teufelskarre versucht wird, der nur scheinbar gelingt: in den letzten Momenten des Films zuckt der zusammengewürfelte Schrotthaufen, der mal Christine war, nochmal auf und "Bad to the Bone" übernimmt bis über den Abspann hinweg die Tonspur - ROCK'N'ROLL WILL NEVER DIE!

Ein stimmig-gewitzt aufgebauter, übernatürlicher Thriller über dämonische & sexuelle Obsessionen, Rachegelüste und persönlichkeitsverzerrende Verführungen. Teen-Angst trifft auf satanisch-perfiden Bopper-Autokult - eine nachgeholte Überspitzung der "Rock'n'Roll ist der Teufel!"-Entrüstungen der 1950er, die den nerdigen Schwächling zum Rebell, Frauenheld und Killer macht, durch das Ventil "50's-Nostalgia", verpackt in einem Genre-bedienenden, unverwechselbar-Carpenter-stilisierten, Horrorfilm.

Er hommagiert dabei (nicht nur mit seiner herrlich altmodischen Autokino-Szene) eindeutig Filme wie "I WAS A TEENAGE WEREWOLF" und auch "REEFER MADNESS", die den konservativen Zuschauern eine moralische Agenda vorgaukelten und dem Teen-Zielpublikum ihre spaßige Eskapismus-Emanzipation vom Elternhaus in Zelluloid-Verrücktheiten ansprachen (was in den 80ern auch schon bei FREITAG, DER 13. großen Erfolg hatte).

Hat mir sehr gefallen und wirkte auch gut katharsisch, bis der verführte Arnie es natürlich übertreibt und seine gutherzigen Buddies dem Wahn ein Ende setzen müssen - wissend, dass der durchschlagend-befreiende Rebel-Geist der Rock'n'Roll-Karre irgendwann wiederkommen wird - ein klares Statement von Carpenter, dass er sich nach seinem finanziellen Flop von DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT nicht unterkriegen lassen wollte, bewies er doch mit diesem Werk (das zudem durchweg seine, seit den 70ern, Genre-definierende Handschrift trägt und nochmals showcased), dass er es noch immer drauf hatte, auch wenn man seiner Power Steine in den Weg legen wollte.

Rock on, buddy!




GUDRUN - Zweiter Weltkrieg: Die junge Gudrun wird von ihrer Mutter zur Oma aufs fränkische Land geschickt, weil sie wieder (bei der SS) arbeiten geht (und der Vater an der Ostfront kämpft).

Zwar hat Gudrun auf dem Dorf ihren Kumpel Fritz, doch der kriegt von den Nazi-Schergen im Dorf böse Blicke zugesteckt, weil sein Pfarrer-Vater gegen den Krieg predigt. Als dann noch Gudrun's Vater desertiert und vor ihrer Haustür aufkreuzt, sie das zudem ihrem engen Freund Fritz erzählt, spitzt sich die Lage erheblich zu. Denn Fritz will in die HJ aufgenommen werden und kann deshalb ein ganz bestimmtes Geheimnis nicht für sich behalten.

Was zunächst als sommerlich-ruhige, historische Jugendstudie im heimatlichen Ambiente anfängt (wo Gudrun auch mal verträumt mit der Oma herumtänzelt und Bratwürste isst), weicht allmählich konsequent-bitter einem ausweglos-naturalistischem Drama, welches aber trotz charakterlicher Intensitäten kaum in pathetische Sentimentalität verfällt, wie der Rest des Films stets methodisch (aber auch ab und an schwül-expressiv) voranschreitet.

Der Frieden im Lande trügt, Nazis kennen kein Erbarmen, die unschuldige Jugend wird von der bitteren Realität überrannt und erlebt ein verstört-zersetzendes Erwachsenwerden.

Solche Art von Filmen und ähnliche Geschichten kennt man ja inzwischen zuhauf, aber minder wirkungsvoll werden sie trotzdem nicht.




SPEED RACER - Ultra-cartoonhaft-artifizieller und herzlich-spaßiger Bubblegum-Abenteuer-Quatsch mit 100%-iger Hingabe zum poppigen Stil der Vorlage (als Anime-Realverfilmung ähnlich campy wie LUPIN III: STRANGE PSYCHOKINETIC STRATEGY).

Leider auch eindeutig zu lang, ab und an abbremsend angstig, aber auch zu Unrecht allgemein verschmäht, besitzt er doch eine gute Menge PIXAR-artigen Emotionszauber (der Vergleich ist gar nicht mal so abwegig, bei der durchgehenden CGI-Präsenz des Films und dem Michael Giacchino-Score). Ausserdem ist das finale Rennen ein wahrer, energetischer Hingucker :)




BOOMER - ÜBERFALL AUF HOLLYWOOD - Beverly Hills in den frühen 90ern - Boomer Hays (Ken Wahl), Footballstar mit einem Herz aus Gold und Proll-Frisur alà Chance Boudreaux, will in dieser Nacht einfach nur zum Schuss kommen. Doch ein paar Ganoven (unter Leitung des ewigen Charakterdarstellers Robert Davi, welcher um die selbe Frau wie Boomer buhlt) inszenieren nebenbei einen toxischen Unfall, um alle Einwohner zu evakuieren und deren Vermögen einzukassieren.

Das gefällt unserem Boomer nicht, erst recht nicht als die Bösen ihn mit einem Tank zerboomen wollen und so boomt er, in seiner bleihaltigen Odyssee durch den abgeriegelten Kristall-Dschungel der Hills mithilfe eines echten Cops, dem Gesindel mit voller Power die Eier weg - Stirb Langsam lässt WIEDER MAL als konzeptioneller Pate grüßen.

Dauert zwar knapp 30 (von 95) Minuten, bis sich das Geschehen tatsächlich entfesselt, aber dann knallt der Film kontinuierlich ordentlich und kann sogar eine explosive Gauner-Verspielheit mit Pop-Soundtrack (inkl. FAITH NO MORE's "EPIC"!!!!) vorzeigen, die ideal die damalige Kultivierung des hip-kapitalistischen Börsenwesens in der US-Wirtschaft durch selbstverliebt-rücksichtslose Investitionsgenies, ähnlich wie in Olli Stone's WALL STREET, widerspiegelt - hier auf einem betonierten Schlachtfeld stattfindet.

Wirft sogar einen ganzen Katalog an Football-Anspielungen als Catchphrases für den naiv-unbedarften Muskelhühnen Boomer in den Raum - welcher im Auftrag des aufrichtig-gutherzig-athletischen Jugendtums zunächst unbeholfen, dann aber geradezu übermenschlich/erfrischend-anarchisch mit Molotov-Cocktails, geklauten Ninja-Wurfsternen und Metalriffs die Ego-Verbrechen der Upper-Class-Gangster vereiteln und seine holde (vollends schlagfertige) Dame aus den Klauen des Davi's befreien will, weil er vor ihr noch nie so eine "adult relationship" hatte - die Action-Eskapismus-Variante eines John Hughes-Coming-of-Age-Abenteuers? "Ferris macht boom", mit einer Jock vs. Dark-Loser-Dualität alà "Breakfast Club"? Im Grunde...ja!




STILLES LICHT - Behutsam-leichtlebige und bildgewaltig-hypnotische Lebens-&-Leidensstudie, die ihre beidsam starken Pole des Glücks und der Verbitterung in durchgehender Ruhe, durch weite Felder im Bann der Natur streifend, in Gemeinsam- & Einsamkeit und im Dialog der Generationen findet.

Ein im besten Sinne christlich-menschlicher, aber auch naturalistisch-sinnlicher Film, welcher in seiner feinfühligen Greifbarkeit des Geistes und seiner Tiefen eine cineastisch-essenzielle Stärke darstellt, die beeindruckend kompromisslos und geradlinig gefühlsbetont wirkt.

Mein einziges Problem: *SPOILER* Das Ende ist quasi dasselbe wie bei Dreyer's DAS WORT (wobei man debattieren könnte, ob die Mutter hier nur spirituell/metaphysisch bei ihren Liebsten weiterlebt) - diese streng offensichtliche Referenz ist zwar hier in einem anderen Kontext gesetzt (die ausgleichende Gerechtigkeit & Vergebung des rahmenbildenden Universums, bei Dreyer wurde den Figuren damit ja eher eine Lektion erteilt), wirkte für mich aber allzu ablenkend. *SPOILER ENDE* 

Jetzt, wo wir das vom Tisch haben: wo bleibt "Post Tenebras Lux" vomselben Regisseur?




LETZTES JAHR IN MARIENBAD - Ich war heute das erste Mal im Marienbad zu Besuch, hatte vorher schon von seiner cineastischen Rauschstärke gehört und deshalb auch gleich ein Carlsberg für die Besichtigung mitgebracht. Schnell wurde mir klar, dass ich als Beobachter zu Gast in dem mir bekannten Schlussbild von THE SHINING war, zusammen mit all den anderen ruhelosen Seelen, die nach dem CARNIVAL OF SOULS hierher fanden, wo ich in einem metaphysischen Zyklus herumgeführt wurde, welcher zwischen mehreren Vergangenheits-Ebenen schwebte.

Die gesamte Observation dieser verloren-losgelösten, doch ziellos-eingezwängten Wirrwelt der Konventionen & Erinnerungen war mir mit ca. 90 Minuten Laufzeit etwas redundant, dennoch in seiner besessen-zersetzenden, sehnsuchtsvollen Raum- und Zeitbrechung, begleitet von der eklig-aufdringlichsten Orgel der (Geister-)Welt, einigermaßen durchweg faszinierend.

Ich habe schon oft vernommen, dass viele hier das Marienbad zu einem ihrer Lieblingsreiseorte erkoren haben. Eine durchaus sinnesoffensiv-abverlangende und makaber-unheilvolle Wahl, dieses bittere Gruselkabinett unterdrückender Mondänität...ich werde meine cineastische Kur aber wohl erstmal noch vornehmlich an herzlicheren Orten, wie z.B. dem naturalistisch-sinneserweiternden Ambient-Zelluloidrussland alà Tarkovsky oder Mikhalkov verbringen - aber ich bin sicher, liebe Mit-Cineasten, auf Reisen trifft man sich immer wieder :)

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