Sonntag, 18. August 2013

Tipps vom 12.08. - 18.08.2013



SWING GIRLS - Sekiguchi ♥♥♥ Wer ein ganz breites Lächeln (und einige größere Lacher) auf den Lippen braucht, kann diese frech-fröhliche und auch erst recht herzliche Nippon-School-Band-Komödie echt gut gebrauchen. So unfassbar cute und unprätentiös-feelgoody! ♥♥♥




LOHN DER GIGANTEN - Weil auf ARTE die ungekürzte Fassung lief, inkl. bisher in der dt. (Rainer-Brandt-) Fassung fehlender, durchschnittlich-nachsynchronisierter Szenen:

LKW's sind tolle Maschinen - das weiß ich schon seit meinen Kindheitstagen, wo ich mit meinem Paps, der in der Branche tätig ist, mitfahren durfte - und es bestätigte sich ja auch desöfteren in der Filmwelt (allen voran: "OVER THE TOP").

Und auch Yves Montand als Henri zeigt hier mit seinen Volvo-Boliden, wie stark er sie einsetzen kann, beherrscht er das Handling ja noch aus "LOHN DER ANGST"-Tagen (übrigens sowieso der dt. Verleihtitel von "La menace": "LOHN DER GIGANTEN" - japp-japp ;D), auch wenn der "Truck"-Faktor hier lediglich den Rahmen für die perfide Thrillerhandlung liefert.

Denn Henri stellt sich der zweitgrößte Feind (nach der Natur) des Männertraums "Truck" entgegen: der Hass der Frauen. Und zwar will ihm seine Ex-Geliebte Dominique ans Leder, weil er eine neue Affäre mit der Kanadierin Julie angefangen hat. Sie will Julie loswerden, doch als sie erfährt, dass diese schwanger ist und ihr entkommen kann, bringt sie sich selbst um.

*SPOILER*

Jetzt stecken Henri und Julie trotzdem in der Bredouille, weil die Polizei und ein äußerst zynisch-daherblödelnder, unnachgiebiger Bulle (Jean-François Balmer, gesprochen von Brandt) Julie als Täter verdächtigt und schließlich festnimmt. Henri, der zu Anfang des Films noch ehrbar und unbestechlich auftritt, scheint zunächst alles daran zu setzen, dass sie auch ins Kittchen wandert, lügt und fingiert links & rechts Beweise - bis es aber langsam deutlich wird, dass er WILL, dass die Polizei ihm auf die Schliche kommt, um sie zu entlasten, da er weiß, dass ihr sonst keiner ihre Unschuld glauben würde. Ganz schön clever! Hier wird ein schönes Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers getrieben - was zunächst wie die Erfüllung egomanischem Machotums anmutet, entpuppt sich als subversives Märtyrertum für die Liebe zu einer Frau, dass dem erwähnten Macho-Zynismus (erst recht explizit in Form des triebhaften Bullen) einen gewitzten Streich spielt. Welcher sogar soweit geht, dass Henri vorsetzlich nach Kanada flieht und einen Unfall mit seinem LKW inszeniert, dass alle glauben sollen, er sei dabei umgekommen. Er plant alles so durchdacht und legt jeden Anhaltspunkt so gewitzt zurecht, trotz der Kriminalität, die er sich selbst auferlegt, dass man hier eine bewusste anarchistische Freude erkennt, die der Film vermitteln will. Quasi auch das Freiheitsgefühl der Truckfahrer, zu denen Henri ja schon länger gehört, auf indirektem Wege spürbar macht. Schade nur, dass gerade die seinen Plan durchkreuzen müssen, da sie glauben, dass er ein Auftragskiller sei...

*SPOILER ENDE*

Zwar kann man zum Schluss hin nicht wirklich von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen, schließlich hätte Montand von filmischer und gefühlsmäßiger Seite her durchaus freies Geleit verdient gehabt, doch beweist der Film mit seinem schon recht bittersüßen Schluss wiederum nochmal, wie überraschungs- und facettenreich er von Anfang bis Ende doch ist. Ein schöner, französischer Thriller und unterschwellige Liebesgeschichte von Montand-Lieblingsregisseur Alain Corneau ("Police Python .357", "Wahl der Waffen").




JUSTICE LEAGUE - THE FLASHPOINT PARADOX - Jay Oliva hat nach seiner 2-teiligen DARK KNIGHT RETURNS-Zeichentrickadaption wieder zugeschlagen und präsentiert hier eine rasante (wegen dem FLASH, huh-huh) und sehr düster-brutale Umsetzung der FLASHPOINT-Storyline von Geoff Johns.

Hierbei steht erstmals im Großgefüge der DC-Animes Barry Allen als der "Rote Blitz" im Vordergrund, der mir vorher relativ egal war, hier nun aber bereits am Anfang eine sehr eindringliche, emotionale Backstory (weil recht "close to home") geliefert bekommt, die sofort zu Herzen geht.

Sein ebenso rasender Widersacher Prof. Zoom jedoch scheint eines Tages die Vergangenheit verändert zu haben und so wacht Allen in einem Paraleeluniversum auf, in welchem die Storyline jedes DC-Charakters eine völlig andere Richtung eingeschlagen hat (und er noch nichtmal seine Superkräfte hat).

Nun setzt er alles daran, die Verhältnisse wieder herzustellen und es kommt zu ekstatisch-zerstörerischen, finsteren Machtkämpfen und Superpower-Fistfights, die noch reizvoller wirken, wenn man bedenkt, wie atemberaubend sie in Realspielfilmform sein dürften (da hat MAN OF STEEL ja schon gut Vorarbeit geleistet).

Und auch sonst besitzt der Film eine inszenatorische Power, Virtuosität und Emotionalität (was hier alles für Opfer gebracht werden!), die schon durchaus an Oliva's DKReturns-Höhenflüge heranreichen - zusammen mit einer hart-apokalyptischen Stimmung und Gewaltausbrüchen, die das PG-13-Rating recht gut strapazieren.

Nicht nur für Fans ein eindringliches Mature-Comic-Fest, gibt es diesen recht frischen Trick-Actioner (und bisher gelungensten JLA-Film) bis jetzt nur als US-DVD/BLU-Import. Wer sich angesprochen fühlt, sollte aber zugreifen und genießen :)




LORNA THE EXORCIST - Linda (Lina Romay), frisch 18 Jahre alt geworden, träumt in den ersten 10 Minuten des Films vom Erblühen ihrer Sexualität, in einem zärtlich-sinnlichen und äußerst feinfühlig inszenierten Liebesakt (einer von vielen in diesem Film) mit einer begierigen, zugeschminkten Frau (begleitet vom verträumt-melancholischen Titelthema, das sich durch den gesamten Film in die Ohren nestet). Wie sich herausstellt ist diese Frau, von der sie geträumt hat, Lorna Green (Pamela Stanford), welche bereits eine andere junge Frau in ihren Bann gezogen und komplett desolat-sehnsüchtig zurückgelassen hat, zudem ihnen (ähnlich wie bei Renfield in Franco's "Nachts, wenn Dracula erwacht") telepathisch gebietet.

Linda's Vater Patrick (Guy Delorme) steht nach einem jahrelang-zurückliegenden, teuflischen Pakt in Verbindung mit Lorna und will verhindern, dass sie Linda kriegt (was Teil des Deals war) - schlägt ihr somit erst ab, ihren 18. Geburtstag in St. Tropez zu verbringen, aber lässt es dennoch zu, mit dem guten Gewissen, dass er und seine Frau ja mitkommen und auf sie aufpassen werden.

Doch die aus dem Jenseits enthobene Lorna, die sich bereits ein Imperium in St. Tropez aufgebaut hat, taucht in weiteren, erotischen Visionen Linda's auf, die sich wie jeder Teenager u.a. in der Badewanne selbst befriedigt. Nach einigen nicht allzu klärenden Gesprächen mit der gerissenen Lorna, in denen Patrick's Furcht und Paranoia zusätzlich zu ihrer häufiger willkürlich-auftretenden Präsenz immer mehr ansteigt, setzt er sogar mit Waffengewalt alles daran, Lorna abzuwehren, trotz greulicher Psychotricks ihrerseits (u.a. lässt sie mehrere, kneifende Krabben auf dem Körper seiner Frau erscheinen).

Linda's Unterbewusstsein jedoch ist ein Schloss ohne Riegel für Lorna und somit offenbart sie sich ihr schließlich als ihre psychische Mutter, verspricht ihr unfassbare Macht und gibt ihr lustvoll die Brust. Dringt sodann aus ihrem Unterbewusstsein in ihre leidlich empfängliche Lust- und Geburtspforte, ihrer Vagina, mit einem falschen Phallus ein (in einer Einstellung, welche das zärtliche Eindringen Lorna's in Linda's Körper beim träumerischen Anfang des Films brutal kontrastiert), entjungert sie somit. Was Linda schlussendlich natürlicherweise dann doch genießt - ihre Unschuld schwindet allmählich davon, da Lorna's Geist folgerichtig in ihren Körper wandert und sich dort verselbstständigt. Selbst als Patrick die physische Form Lorna's erschießt und sich siegessicher glaubt, erkennt er nicht, dass sie bereits die Kontrolle über den Körper seiner Tochter genommen hat, die ihn urplötzlich mit gespreizten Beinen erwartet. Er stürzt sich sogar gierig auf sie, kann er doch der Versuchung beim Anblick seiner nun herangereiften Tochter nicht widerstehen - bekommt von ihr dann aber ein Messer in den Hals geschoben und stirbt. In den letzten Momenten des Films wechselt Linda's Blick von purem Entsetzen in manischen Frohsinn - die Assimilation in eine erwachsene, unabhängige Frau ist vollbracht.

Im Vordergrund steht bei diesem Erotikdrama Franco's der Kampf des Vaters um das Leben bzw. die Sexualität seiner Tochter, dass er durch seine Verzweiflung bereits vor ihrer Geburt in Gefahr gebracht hat (diesem Kapitel wird ein äußerst detaillierter Rückblick spendiert) - hier erschafft Franco einen für sein Gesamtwerk ungewohnt zentralen, männlichen Charakter, der in der Schuld einer diabolischen Femme Fatale steht, welche die Unschuld in Person (Lina Romay) einvernehmen will, lehnt sich dabei häufig sogar explizit an Goethe's FAUST an. Doch diese Problematik verbindet er überaus natürlich mit dem Aufbegehren der sexuellen Entfesselung der Tochter. Durch ihre hormonelle Extase nämlich wird sie erst empfänglich für die sinnliche und sündige Aneignung durch den Teufel Lorna, sodass durch die Zerstörung des letzten Wirtes der Charakter in Linda weiterlebt und sie als Frau gedeihen kann.

Dabei sogar als letzten Befreiungsschlag ihrem Vater vortäuscht, ihn inzestuös zu begehren - er aber sogar gedankenlos darauf eingeht, selber lang gehegte/unterdrückte, inzestuöse Tendenzen auszuleben und schlussendlich dafür büßen muss. In dem Film geht es Franco freilich darum, der Männerwelt ihre eigene Verkommenheit entgegenzustellen - dass sie den weiblichen Körper nicht verstehen, ihn unbeholfen-unnötig tabuisieren und schlussendlich bei seiner Ansicht vor überschwenglicher Lust zusammenbrechen, selbst wenn es sich um die eigene Tochter handelt, von der man sich am Liebsten wünscht, dass sie nie erwachsen wird; doch sie können eben nicht verhindern, dass sie schließlich heranreift, ihrem Elternhaus entflieht und sich selbst entdeckt. Schlußendlich ist eben das der einzige "Exorzismus" Lorna's: die Vetreibung des inneren Spießertums.

Hilfreich mag Franco bei dieser Entmachtungs-Vision/Lehrstück-für-verklemmte-Männer auch gewesen sein, dass die Gesetze für erotische Darstellungen und Pornografie im Film zu der Zeit weltweit wieder ziemlich gelockert wurden und er somit alle Facetten des weiblichen Körpers vor die Linse bringen durfte, die Begierde und die Sinnestaumel um die ersehnte Befreiung der sanften Haut blutjunger Weiblichkeit, ihren Hormonen und ihren erogenen Zonen besonders greifbar vermitteln konnte - was dank der überaus intensiven Darstellung durch Lina Romay und ihren einnehmenden Augen umso stärker gelingt.
Er wird damit selbst zum Verführer, macht uns zum Voyeur, vermittelt dem weiblichem Zuschauer aber ein Selbstbewusstsein für ihre natürliche atemberaubende Schönheit, während er dem männlichen heimlich-versauten Spießer-Zuschauer von einst einen Denkzettel verpasst. Heutzutage sind wir gottseidank alle viel offener "versaut" und können diesen Film vollen Herzens genießen. Wer dahingehend noch nicht "exorziert" wurde, sollte es mit LORNA schleunigst nachholen.




SUCKER PUNCH - 2 1/2 Jahre nach Erstsichtung im Kino hab ich dem Film jetzt im Extended Cut nochmal eine Chance gegeben. Und Junge, ich muss damals ein richtiger Grießbatzen gewesen sein!

Endlich hab ich eingesehen, wieviel Selbstvertrauen Herr Snyder in sein eigenes Konzept gesteckt (das zugegebenermaßen im narrativen Konstrukt noch immer etwas unstimmig ist) und einen Film aus seinem Herzen heraus gemacht hat - selbst wenn manche seine Art von weiblicher Emanzipation schon wieder zu exploitativ finden, die Absicht ist deutlich.

Neben seinem Faible für cineastische Ultraschlachten, dass er hier auf der Fantasyebene in mehreren Episoden in mehreren Genres auslebt, liefert er nämlich auf der "realen" Ebene eine recht berührende Geschichte über von-außen-&-innen-gefangene Frauen, welche mich bereits in den ersten 10 Minuten mit-Gänsehaut-zitternd und feuchten Augen zurückließ.

Dabei setzt er nicht nur auf hyperstilisierte Bilder, sondern auch auf einen Soundtrack, der in seiner Lyrics-Lastigkeit, seinen Fokus auf Tanznummern und seinen Referenzen an bekannte Stücke (bzw. Remixes) geradezu an Musicals erinnert (besonders die Neufassung von "Where is my mind?", die sich als melancholisches Thema durch den gesamten Film zieht, hat es mir angetan).

Und ja, auch die Darstellerinnen fand ich 1a! Deren Charakterisierungen mögen zwar ein Stück simpel sein, aber das Feeling kommt dennoch rüber - erst recht, wenn sie mit solch verkommenen Unterdrückern wie Blue (Oscar Isaac) zu kämpfen haben. Ob jetzt die Fantasyebenen da wirklich was für sie bringen, ist zwar fraglich - schließlich entspricht der Exzess in ihnen nicht wirklich der Wirkung der "realen" Ebene - aber dort scheint eben der Wille Snyder's durch, diesen gequälten Seelen die Katharsis zu geben, die sie verdienen, in möglichst beeindruckender (Fetisch-)Gestaltung.




THE SPIRIT - Nach meiner positiveren Zweitsichtung von SUCKER PUNCH entschloss ich mich, auch diesem gefloppten, stilistisch sehr eigenen Phantastik-Film einem gepflegten Revisionismus zu unterziehen. Da ich in letzter Zeit mit THE DARK KNIGHT STRIKES AGAIN und ALL STAR BATMAN & ROBIN wieder etwas vertrauter mit Frank Miller's spaßig-bizarren Zynismus-Fieberträumen letzter Zeit war, konnte seine ganz besondere Regiearbeit THE SPIRIT ja auch nicht mehr so schlecht dastehen, wie ich ihn ursprünglich sah.

Und tatsächlich, bereits von Anfang an wird klar, wie stark sich Mister Miller an Gestaltungselemente seiner Herkunft hält, strukturiert er die narrative Ebene und ihre überstilisierten Visuals doch 1:1 nach Comic-Schema, besonders solche seines Werkes: Noir-sleazige Monologe, obszön-patschige Silly-Crime-Dialoge, schrullige Karikaktere, surreal-kinetische Backgrounds (dank exzessiven Greenscreen-Spielereien auf moderatem Budget), superdoofe Übersexualität, platt-parodistische Hau-Drauf-Machoismen und Looney-Tunes-Anarcho-Gewalt.

Und auch wie viele seiner letztjährigen Arbeiten ist auch dieses Miller-Piece so überzeichnet und wild, dass die eigentliche Handlung in den Hintergrund gerät und sich den dementen Panel-Kreationen unterwerfen muss. Auf die Dauer kann die recht Dramatik-freie "Spannungs"-kurve den unvorbereiteten Zuschauer natürlich zum Abdriften hinreissen. Doch der käsig-humoristische Unterhaltungsfaktor greift das Interesse dann im nächsten Moment wieder auf, so dass man durchaus von einer gelungen-albernen Comic-Strip-Farce sprechen kann.

Miller haut mit vollem Schwung auf die Kacke - erweckt ungehemmt schmerzfrei seinen ganz speziellen Pulp-Krawall, direkt dem zelebrösen Printquatsch entrissen, auf klobigst-digitalisierte Filmstreifen - liefert dabei (nicht nur visuell) einen so puren, kurzweilig-freiförmigen COMIC-Film ab, der der großen Masse nimmer gerecht werden konnte/wollte.

Wer psychotronischen Cartoon-Spaß ohne Reue und Ernst, dafür mit Hingabe und Kompromisslosigkeit sucht, liegt hier genau richtig. Crazy Frank darf ruhig mehr drehen, wenn's nach mir ginge, am liebsten sogar mit einem R-Rating.




SÉRIE NOIRE - Eine perfide, downward-spiral Gauner-Groteske (im Geiste späterer Coen-Bros. Filme) aus Frankreich ohne Schönfärberei, aber mit ganz viel schwarzem Humor, unbeholfen-fiesen Gewaltausbrüchen und zwielichtigen Gestalten. Über die gesamte Laufzeit manchmal allerdings doch ein Stück frustrierend, wie die/wegen der unkommunikativen Schönheit Mona im Film. Insgesamt jedoch ein herrlich böses Lustspiel mit dem nervösen, halbwegs-liebenswerten Loser & Lügner Frank (Patrick Dewaere), dessen immer tiefer in die Misere reinrasende Kriminal-Odyssee wir hier zähneknirschend verfolgen, bis hin ins bittersüße Make-Believe-Happy-End. Zur wahren Beglückung fehlte zwar irgendwas, worauf ich meinen Finger noch nicht ganz setzen will (schließlich gehört die Frustration durch Mona essenziell zum Filmkonstrukt), aber das muss euch ja nicht unbedingt genauso ergehen. Viel Spaß bei der "Schwarzen Serie" :)




TIEFLAND - Riefenstahl's zwar ästhetisch uneindringlichstes Werk (handwerklich dennoch recht ansprechend), dafür aber eine schön dramatisch-romantische Abrechnung mit diktatorischer Selbstgefälligkeit und Willkür (wer hätte gerade das von der Leni erwartet?), natürlich auch mit einem naiv-unbedarften Schäferburschen als charmanten Gegenpol, inmitten der eindrucksvollen Berge und Täler.

Wenn da bloß nicht diese Geschichte von den Dreharbeiten mit den aus KZ's-rekrutierten und wieder-zurückgeschickten Sinti & Roma-Statisten wäre, könnte man den Film sogar mit einem gänzlich freien Gewissen sehen.

Sei's drum: für sich alleine stehend, ist diese letzte Spielfilmarbeit Riefenstahl's eine lupenreine Opern-Adaption (auch wenn sie selbst für die Hauptrolle der Martha doch schon etwas zu alt wirkt) über die rücksichtslosen Machenschaften der Ausbeutung durch die selbsternannten Volksherrscher und dem Kampf des Guten gegen das Böse, ähnlich märchenhaft einfältig wie in ihrem Regiedebüt "Das blaue Licht" (der gute Hirte Pedro verteidigt bereits am Anfang des Films seine Schafe gegen einen Wolf - als der böse Großgrundbesitzer dann die Martha dem Pedro stehlen will, stellt dieser sofort fest: "Du bist der Wolf!" und es kommt zum Showdown unter Blitzgewitter) - schließlich gibt's auch ein strahlendes Happy-End. Geht vollkommen in Ordnung.

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